Manche Worte haben es in sich. Besonders die aus dem süßen, kulinarischen Bereich. Ihre Vorstellung löst immer noch Entzücken aus. Oder Appetit. Oder Kaffeegefühle.

Zitronenrolle zum Beispiel, diese weiche, helle Sünde, deren Nährwert wohl gegen Null geht, die sich aber hübsch macht auf Tischen, an denen man sich zum Nachmittagskaffee trifft. Dort wartet auch die Donauwelle auf ihre Liebhaber, dunkel und schokoladig.

Oder wie wäre es mit Qualle auf Sand? Was so schön heißt, war ursprünglich eine Art Resteverwertung. Napfkuchen, der schon vor ein paar Tagen gebacken wurde, wird in groben Stücken zusammen mit Birnenkompott, warmer Schokosoße und Sahne serviert.

Und dann der Windbeutel. Wüssten Sie nicht, dass es sich dabei um dieses köstliche, befüllbare Brandteig-Haubengebäck handelt, was würden Sie sich unter diesem Namen vorstellen? Eine große Allwetterhose? Einen wehenden Fahnensack, der auf Nordsee-Inseln die Windrichtung anzeigt? Der Windbeutel unserer Kaffee-und Teestunden hat es geschafft. Er ist im Netz. Ob als windbeutel-paradies.de oder windbeutelpalast.de: Wer schon beim Namen Lust auf mehr hat, wird elektronisch bedient.

Schade, dass ich selbst mir nicht viel aus Süßem mache. Mir reichen die Worte, die ich mir genüsslich auf der Zunge zergehen lasse. Mit viel Fantasie - und ganz ohne Völlegefühl.