Das war klasse: Sehr viel versprechend ist das Junge Theater am Dienstagabend in seine erste Saison gestartet.

Lüneburg. Nach den Worten zahlreicher Redner ist ab kurz nach 20 Uhr das passiert, was in Zukunft mehrmals pro Woche in dem neuen, 2,5 Millionen Euro teuren Haus neben dem Theater Lüneburg passieren soll: Ein gefesseltes Publikum starrt fast zwei Stunden gebannt auf die karge Bühne - und feiert anschließend die Schauspieler für deren Leistung.

Und die war sauber: Was Vanessa Czapla als Sängerin, Bastian Dulisch als Trompeter, Kathrin Dworatzek als Bassistin, Julia Thorne als Keyboarderin und Lukas Vögler als Schlagzeuger in der Band "The Useless Beauties" von der Bühne auf die Bänke bringen, ist von enormer Präsenz und Eindringlichkeit.

Die Geschichte: "The Useless Beauties" stehen kurz vor der Teilnahme an einem wichtigen Bandwettbewerb, da bricht Sängerin Nellie bei einer Probe zusammen. Diagnose: bösartiger Gehirntumor. Wie die Band damit umgeht, wie es weitergeht unter den Freundinnen, Freunden und Liebespärchen, was mit der Todkranken wird, erzählt das Stück "Nellie Goodbye" von Lutz Hübner, in Szene gesetzt von Regisseurin Nicoletta Kindermann und Musikchef Alexander Eissele - und mehr Tipp als den Titel gibt's hier erst mal nicht.

Neben den an diesem Abend ausnahmsweise älteren Premierengästen zeigten sich auch die jungen ausgesprochen angetan von der Darbietung. "Die Geschichte hat mich echt berührt", sagte Sarah (14) nach dem Klatsch-Marathon, "ein bisschen weinen musste ich auch." Sonja Bretschneider (23) fand die Story "sehr berührend". Ihr Fazit: "Daumen hoch!"

Studentin Friederike Brumhard (22) nannte die Inszenierung "sehr überzeugend - denn das Stück könnte auch recht kitschig sein". Sie hat sich vorgenommen, nun öfter in Lüneburg statt in Hamburg ins Theater zu gehen.