Lobende Worte findet der Bund der Steuerzahler (BdSt) in seinem aktuellen Schwarzbuch “Die öffentliche Verschwendung 2009“ für die Stadt Lüneburg für deren überlegten Umgang mit öffentlichen Geldern.

Lüneburg/Winsen. Nach den Plänen der Hansestadt sollte die Gras-Landebahn des innerstädtischen Flughafens, der überwiegend vom Luftsportverein und dem Feuerwehrflugdienst genutzt wird, ausgebaut werden. Dies hätte grob geschätzt mit 950 000 Euro zu Buche geschlagen. Die Lüneburger Wirtschaftförderung hob die Stellung des Flughafens für den Geschäftsreiseverkehr und gewerblichen Flugverkehr hervor.

Der Bund der Steuerzahler riet wegen fehlender Wirtschaftlichkeit Anfang des Jahres von dem Projekt ab. Mitte Juli gab Oberbürgermeister Ulrich Mädge zu verstehen, dass die Pläne zum Ausbau nicht weiter verfolgt werden. Man kam zu dem Ergebnis, dass der Nutzen der verringerten Lärmemission nicht im richtigen Verhältnis zu den Investitionskosten stehe. Mittelfristig soll nun die Gras-Landebahn erneuert werden. Dafür rechnet die Hansestadt mit Investitionen in Höhe von ungefähr 300 000 Euro. Wenn die Pläne denn überhaupt umgesetzt werden sollten. "Im Vergleich zu den ursprünglichen Plänen des Landebahnausbaus werden nun 650 000 Euro weniger ausgegeben werden. Das schont die öffentlichen Kassen."

Alles andere als vorbildlich handelte die Stadt Winsen. Im August 2008 fand auf dem ehemaligen Gelände der Landesgarteschau ein Rockkonzert statt. Zur finanziellen Absicherung möglicher Verlust, sicherte die Stadt im Vorfeld dem privaten Veranstalter eine Ausfallbürgschaft über 50 000 Euro zu. Das Konzert floppte allerdings: Statt der erwarteten 5500 Besucher erwarben nur 1502 eine Eintrittskarte. In Anbetracht eines Verlustes von 63 000 Euro war nunmehr die Stadt zur Zahlung der vollen Bürgschaftssumme verpflichtet.

"Besonders ärgerlich ist", so hält es das Schwarzbuch fest, "dass die mit der Rocknacht befassten Gremien des Stadtrats wussten, dass von dieser Veranstaltung ein finanzielle Risiko für die Steuerzahler ausging."