Typisch für die Aktionen der Kunstliga ist das Projekt “Die Landung“, eine Veranstaltungsreihe in Zusammenarbeit mit verschiedenen Schulen und Kindergärten aus dem Landkreis.

Lüneburg. Pierangelo Maset, Professor für Kunst an der Leuphana und Mitglied der Kunstliga, erklärt: "Ziel ist es, die Herkunft fremder Dinge erfahrbar zu machen und dem Fremden eine Ausdrucksform zu geben." Jetzt stehe das Projekt vor dem Abschluss: "Wir arbeiten an einem Buch, das unsere Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen dokumentiert." Am 19. November findet der letzte Akt der Landung im Kunstraum Tosterglope statt - und damit endet die erste größere Veranstaltungsreihe der Kunstliga auf dem Land.

Acht Personen engagieren sich in dem Verein Kunstliga, alle mit einem engen Verhältnis zur zeitgenössischen Kunst. Maset erklärt: "Uns geht es darum, unser Publikum in unsere Veranstaltungen einzubeziehen. Wir sind nicht so stark orientiert am reinen Ausstellungsbetrieb." Zur Gegenwartskunst gehört nach Meinung von Maset auch die praktische Erfahrung im Umgang mit einem Kunstwerk: Der eigene Sinneseindruck mache Kunst erst zu einem nachhaltigen Erlebnis. Und das gelte für Kinder ebenso wie für Erwachsene. Denn auch die können bei den Performances der Kunstliga selbst Hand anlegen. Anne Kühne, Künstlerin und Designerin, berichtet: "Ende August haben wir im Freien eine lebende Regenschirmskulptur gebildet - alle Anwesenden waren aufgefordert, einen Schirm zu der Veranstaltung ,Beschirmtes Jetzt' mitzubringen."

Das Publikumsinteresse ist da: "Die letzten Veranstaltungen waren ein Erfolg. Die Veranstaltung 'Beschirmtes Jetzt', bei der wir unsere Regenschirmskulptur geformt haben, war gut besucht", sagt Pierangelo Maset. Die Experimentierfreude einer Großstadt fände man in man in Lüneburg nicht, aber gute Ansätze sind vorhanden: "Es gibt eine lebendige Szene um die Halle für Kunst und auch an der Uni. Aber es fehlt die Vernetzung der Künstler, die hier leben und arbeiten", sagt Bill Masuch, die als Künstlerin und Kuratorin in Lüneburg arbeitet und sich ebenfalls in der Kunstliga engagiert. Und weiter: "Was fehlt, ist ein zusätzlicher, ausreichend großer Veranstaltungsort in der Stadtmitte."

Und auch die Finanzierung der Vorhaben ist nicht einfach: "Bei dem Projekt 'Die Landung' hatten wir Sponsoren, ansonsten bestreiten wir unsere Aktionen aus eigenen Mitteln", sagt Bildhauer Gunnar Peppler, der zurzeit 1. Vorsitzender der Kunstliga ist. Trotzdem will die Kunstliga ihren Weg weitergehen: "Es bleibt bei einer großen Aktion im Jahr. Und auch das Publikum werden wir weiter in unsere Kunst einbeziehen", sagt Pierangelo Maset.