Durchweg strahlende Gesichter gab es gestern beim Baustart für das dritte Gleis zwischen Lüneburg und Stelle im Ortsteil Ochtmissen zu sehen. Auch Oberbürgermeister Ulrich Mädge war sichtlich zufrieden.

Lüneburg. "Heute ist ein guter Tag für die Hansestadt. Für das dritte Gleis werden die Pendler nach Hamburg dankbar sein und auch der Güterverkehr ist auf diese Weise gesichert."

Mehr als zwölf Jahre hat allein die Planung zum Ausbau der Strecke in Anspruch genommen. In dieser Zeit entwickelte der Gleisabschnitt zum Nadelöhr. Derzeit nutzen über 360 Personen- und Güterzüge die Trasse am Tag.

Nun sollen 27 Kilometer neu zu verlegendes Gleis auf der seit Jahren chronisch überlasteten Strecke für Entspannung sorgen.

Dass es nun endlich losgeht, freute auch Friederike Reineke vom Bundesverkehrsministerium. "Das ist eine Schieneninfrastrukturmaßnahme von bundesweiter Bedeutung und sorgt sicher für einen konjunkturellen Schub in der Region."

Zwischen der Hansestadt und Stelle werden in den nächsten Jahren neue Oberleitungen gezogen, Brücken erneuert und Bahnhöfe ausgebaut. Neben den Gleisbauarbeiten steht vor allem der Lärmschutz im Vordergrund, verspricht Oliver Kraft, vom Vorstand der Deutschen Bahn. "Allein im Raum Lüneburg werden 17 Kilometer Schallwände mit bis zu sechs Metern Höhe gebaut, um die Anwohner vom Verkehrslärm zu entlasten."

Nach Abschluss der Baumaßnahmen 2014 sollen im Schnitt 40 Züge mehr am Tag über die Schienen rollen. Außerdem wird die Trasse zur Hochgeschwindigkeitsstrecke ausgebaut.

Insgesamt werden 285 Millionen Euro in den Ausbau des dritten Gleises investiert. Den Löwenanteil der Kosten übernimmt der Bund. Die Europäische Union stellt für den Bau etwa 40 Millionen Euro zur Verfügung.