Man sollte vorsichtig damit sein, eine ganze Stadt per se zur kriminellen Hochburg zu stilisieren. Doch offenkundig gibt es in Winsen sicherheitspolitische Bedenken.

Das zeigen die übereinstimmenden Aussagen von zufällig ausgewählten Passanten, dem Direktor des Gymnasiums und dem Stadtsprecher. Auch der Kripo-Chef stellt "punktuelle" Probleme fest. So seien explizit die Parkanlagen und die Innenstadt nach Einbruch der Dunkelheit heiße Pflaster. Dort gilt es anzusetzen. Und zwar nicht nur mit dem Projekt "Bürger im Streifendienst", das 2010 umgesetzt werden soll - und durchaus kritisch beäugt werden darf. Auch für die Polizei gilt: Wehret den Anfängen! Selbst wenn keine statistische Häufung der Delikte nachgewiesen werden kann, tragen dezente Streifenfahrten dazu bei, "gefühlte Gewaltzunahme" durch "gefühlte Sicherheit" zu ersetzen. Blinder Aktionismus ist sicher fehl am Platz, aber maßvolle Präsenz wäre sinnvoll.