Tausende Schaulustige waren dabei, als Dutzende Männer und Frauen Baumstämme schleppten, Baumstämme zersägten und Baumstämme stapelten.

Auf Fred den Ersten folgt Marco der Erste: Nach sechs Jahren stellt das Team der Salztherme Lüneburg (Salü) wieder den Sülfmeister der Neuzeit. Die Marktbeschicker waren chancenlos, nachdem sie nach drei Siegen in Folge voriges Jahr ausgesetzt hatten.

Sonnabend: Tausende Schaulustige drückten sich an die von der Lüneburg Marketing GmbH aufgestellten Gitter, um möglichst nah dabei zu sein, wenn Dutzende Männer und Frauen Baumstämme schleppen, Baumstämme zersägen und Baumstämme stapeln. Sie hatten Glück, es blieb trocken.

Bis gestern Mittag hatten auch noch alle Glück: die Teilnehmer, die die riesigen Salzfässer nicht über regennassen Asphalt rollen mussten, der Zuschauer, dessen Hand bei einer Karambolage mit strauchelndem Salzfass nur gequetscht, nicht gebrochen war, und all die anderen, die bis zur Siegerehrung des neuen Sülfmeisters trocken blieben. Denn zu schütten fing es erst danach an.

Reichlich knapp ging das Finale im Salzfass-Rollen aus, der fast schon ewige Zweite E.on-Avacon, seit Jahren als Anwärter auf den Titel gehandelt, war nur 0,63 Sekunden langsamer als die Sieger vom Salü - und die freuten sich entsprechend lautstark: "So sehen Sieger aus", skandierten die jungen Männer und hüpften auf dem Sand in die Höhe. Oben auf der Bühne war dann klar, wer ihr Sülfmeister sein sollte: "Marco muss aufs Pferd", sangen sie, und gut zwei Stunden später tat Marco Zander das auch.

Immerhin hatte der 36-Jährige vorher schon einmal in seinem Leben hoch zu Ross gesessen - an der Longe allerdings. Ein persönliches Porträt des neuen Sülfmeisters lesen Sie morgen in der Lüneburger Rundschau.