Nach der tödlichen Attacke auf einen Nothelfer an einem Münchner S-Bahnhof klingelten auch bei der Polizei in Lüneburg die Telefone. “Wir haben Anrufe von besorgten und Rat suchenden Bürgern erhalten“, berichtet Gela Kulaczewski.

Lüneburg. Die Kriminaloberkommissarin informiert regelmäßig über Möglichkeiten, um sich vor Straftaten zu schützen. "Wegen des aktuellen Anlasses haben wir uns im Präventionsteam spontan dazu entschlossen, das Thema Zivilcourage aufzugreifen."

"Manchmal hilft schon ein lautes Wort oder eine kleine Geste, um den Täter einzuschüchtern und von seinem Vorhaben abzubringen", so die Polizeiberaterin. "Wichtig ist auf jeden Fall eine umsichtige Reaktion, denn niemand erwartet, dass Sie Ihre eigene Gesundheit aufs Spiel setzen und den Helden spielen." Stattdessen rät sie, Mitstreiter zu suchen. Genau das hatte der Münchner Dominik Brunner nicht gemacht.

Mutige Helfer sollten aber nicht nur Verbündete zur Hilfe rufen. "Je schneller die Polizei informiert wird, desto besser können die Täter ermittelt werden." Kulaczewski gibt zu bedenken, dass Notrufe gebührenfrei sind und man in einer Telefonzelle dafür weder Münzen noch eine Telefonkarte benötigt. "Auch Vermutungen helfen uns oft einen großen Schritt weiter."

Wie berichtet, referiert Eleonore Tatge von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle heute über richtige Verhaltensweisen im Ernstfall. Sie klärt zudem über rechtliche Fragen für Nothelfer auf. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr im Behördenzentrum Auf der Hude. Anmeldungen bitte unter der Telefonnummer 04131/29 22 09. Weitere Informationen zum Thema Zivilcourage gibt es im Internet.

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