Ein neues Leben beginnt für die einen, das alte geht weiter für die anderen Direktkandidaten nach der Bundestagswahl.

Lüneburg. Sieger Eckhard Pols (CDU) lässt seine Glaserei fortan von einem Kollegen führen, das Kaufmännische im Betrieb übernimmt weiterhin seine Ehefrau. Familie und erster Wohnsitz bleiben in Lüneburg. Pols schätzt, seine Arbeitszeit für den Bundestag etwa zur Hälfte in Berlin und zur Hälfte im Wahlkreis zu verbringen. Seine Wunsch-Ausschüsse im Bundestag sind Umwelt und Wirtschaft. Auch dem Rat der Stadt will Pols zunächst weiter angehören.

Hiltrud Lotze (SPD) muss sich umorientieren. Ihr Arbeitsvertrag für die ehemalige Bundestagsabgeordnete Hedi Wegener endet im Oktober, mehr als zehn Jahre hatte Lotze ihr Büro in Lüneburg geleitet. Ihre berufliche Zukunft ist jetzt "völlig offen", sagt die Kulturwissenschaftlerin: "Ich habe die Chance, mich ganz neu zu orientieren." Politisch aktiv bleibt Hiltrud Lotze im Rat der Stadt sowie als Ortsvereinsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Unterbezirks.

Andreas Meihsies (Grüne) beginnt nach gut zwei Monaten unbezahlter Wahlkampf-Auszeit nächste Woche wieder seinen Dienst bei der Deutschen Post als Austräger in Adendorf. Politisch engagiert er sich weiter als Fraktionsvorsitzender im Rat und steckt das Ziel der Grünen für die Kommunalwahl 2011: "Wir wollen die 20-Prozent-Marke überspringen."

Boris von dem Bussche (FDP) arbeitet weiter als Rechtsanwalt in eigener Praxis in Hitzacker, sieht sich politisch als "Bindeglied zwischen Landes- und Bundesregierung und der kommunalen Ebene". Er bleibt aktiv als Fraktionsvorsitzender in Kreistag und Stadtrat sowie im Vorstand des Bezirksverbands.

Johanna Voß (Linke), Diplom-Sozialpädagogin, hofft auf eine Stelle als Sozialarbeiterin im Wendland, engagiert sich weiter ehrenamtlich und in der Nachbarschaft und will sich politisch weiter im Landesvorstand der Linken einbringen. Für 2011 ist ihr Ziel, in den Kreistag Lüchow-Dannenberg einzuziehen.