Die Chancen für Bioerdgas aus der Elbmarsch stehen schlecht. Zwar sprachen sich die Fraktionen von SPD und CDU im Samtgemeinderat am Montag für eine Biomethananlage aus. “Aber nicht am Standort Eichholz“, sagt Bürgermeister Rolf Roth (SPD).

Marschacht. Wie bereits berichtet, hat der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management aus Hamburg ein Konzept für eine Anlage im Gewerbepark Eichholz erarbeitet, in der Biogas erzeugt und so aufgearbeitet wird, dass es als Bioerdgas ins Netz eingespeist werden kann.

Die Kommunalpolitiker sind gegen den Standort, weil sich dort auch ein anderes Unternehmen ansiedeln möchte, das jedoch mit einer Biomethananlage in der Nachbarschaft nicht nach Eichholz kommen würde. Ein Grund sei Bürgermeister Roth zufolge der Schwerlastverkehr, den die Anlieferung von Biomasse mit sich bringen würde. "Wenn wir es in weiteren Gesprächen nicht schaffen, dass beide Unternehmen im Gewerbepark nebeneinander produzieren können, ist die Biomethananlage vom Tisch", so Roth.

Nach Informationen der Rundschau spricht für die Ansiedlung des anderen Betriebes, dass er weit mehr neue Arbeitsplätze in der Elbmarsch schafft als durch den Bau der Biomethananlage entstehen würden.

Planer Peter Krabbe könne zwar verstehen, dass der Rat auch die Interessen des anderen Investors berücksichtigen möchte. "Aber das ist für uns nicht befriedigend. Ich kann nicht nachvollziehen, dass in einem Gewerbegebiet kein Verkehr dazu gehören soll." Einen Schlussstrich unter den Bau der Biomethananlage wolle er zwar noch nicht ziehen, aber: "Für uns liegt das Projekt zunächst auf Eis."

Krabbe macht deutlich, dass ein anderer Standort in der Samtgemeinde nicht in Frage komme. "Alles, was neu erarbeitet werden müsste, wäre zu zeitaufwendig." Zudem sehe er keine Alternative in der Elbmarsch: "Es gibt für das Projekt keine andere Gewerbefläche, die zwei Hektar groß ist, Zugang zum öffentlichen Gasnetz hat und in der Nähe viel Grünland und Äcker hat."

Bürgermeister Roth räumt unterdessen ein, dass die Samtgemeinde auch keine solche Fläche kurzfristig bereitstellen könne. "Sollte Eichholz platzen, haben wir für den Papierkorb geplant", meint Krabbe. Jedoch sei er überzeugt, dass ein verträgliches Miteinander beider Betriebe möglich ist "Ob es geht, hängt jetzt von dem anderen Unternehmen ab."