Niedersachsens Vizemeister lädt zum Friendsday. Der amerikanische Ballsport spielt in Lüneburg noch keine große Rolle. Doch das soll sich ändern.

Lüneburg. "Good Job" - so klingt es über den Platz vis á vis des Sportparks Lüneburg, wenn Trainer Immo Bergmann Spieler seines jugendlichen Baseballteams Woodlarks lobt. Vorherrschendes Geräusch während einer Trainingsphase ist das metallische Geräusch, sobald ein Baseball auf einen Schläger trifft und weit hinaus ins Feld geschlagen wird. Dabei geht es lautstark zu. Schreiend kommentieren die Kids Läufe, Schläge und einen guten Fang.

Gerade erst haben die kleinen Woodlarks - zu deutsch: Heidelerchen - einen großen Erfolg verbucht: Die Baseball-Schülermannschaft der Woodlarks ist Niedersachsen-Vizemeister geworden. Beim Finalturnier um den Titelkampf traten sie gegen die besten Teams des Ligabetriebs an: die Dohrener Wild Farmers und die Hannover Regents.

Baseball wird von zwei Teams zu je neun Spielern gespielt. Mehrfach abwechselnd hat ein Team das Schlagrecht und kann Punkte erzielen, während das andere Team in der Verteidigung das Feld verteidigt und den Ball schnell unter Kontrolle zu bringen versucht.

Was sich so einfach anhört, ist für Außenstehende eine recht komplizierte Angelegenheit. Die jungen Spieler jedoch erlernen die Regeln während des Spiels - und dieses Spiel ist ihre größte Freude. Weil es die Spieler auf ganz verschiedene Weise fordert: Gebraucht werden nämlich kraftvolle Werfer, zielsichere Schläger, gute Fänger, schnelle Läufer. Am besten, man kann alles.

Den Platz, das "Stadium" am Ebelinger Weg 1/Wienerbüttler Weg errichteten Mitglieder der Woodlarks in Eigenleistung. 5000 Stunden investierten sie in die Trainingsstätte, 900 000 Euro sponserte die Sparkasse, 60 000 Euro das Land Niedersachsen.

Baseball, der amerikanische Ball- und Mannschaftssport, gehört in Norddeutschland noch zu den exotischen Sportarten. Begünstigt durch die Anwesenheit US-amerikanischer Truppen in Deutschland entwickelte sich in den 1950er-Jahren eine deutsche Baseball-Gemeinde. In den Jahren nach 1968 kam der Baseballsport in Deutschland praktisch zum Erliegen, erst ab 1982 entwickelte sich der Sport wieder. In Lüneburg haben Baseballer eine Heimat unter dem Dach des VfL, des Vereins für Leibesübungen Lüneburg, gefunden.

Über Zulauf kann Jugendtrainer Immo Bergmann nicht klagen: "Baseball ist ein eher exotischer Sport - zumindest bei uns im Norden. Zu uns kommen viele Kids, die bereits aktiv Sport betreiben. Alle dürfen sie direkt am Training teilnehmen, schlagen und fangen." Zum Outfit der jungen Baseballer zählen graue Baseball-Hosen, die obligatorischen, schwarzen T-Shirts mit dem goldfarbenen Woodlarks-Emblem und Fußballschuhe. Zur Grundausrüstung gehören zudem Baseball, Schläger, Helm und ein Tiefschutz.

Am Sonnabend lädt die Woodlarks-Jugend zum Friendsday ein. Die junger Baseballer bringen dann Freunde mit ins Stadion Am Wienebüttler Weg 2, Einfahrt Ebelingweg. Von jungen und erwachsenen Spielern werden auf verschiedenen Stationen das Fangen, Schlagen und Werfen erklärt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, sich in die kleinen Geheimnisse des Baseballs einweisen zu lassen. Von 12 bis 16 Uhr gibt es Zeit genug, die Schwelle des Unbekannten zu überschreiten und sich als möglicher Baseball-Fan für das nächste Training anzumelden.