Die CDU-Fraktion des Lüneburger Stadtrats will den Bewohnern des Stadtteils Lüneburg-Moorfeld im Kampf gegen den Straßenlärm den Rücken stärken.

Lüneburg. "Die Anwohner haben einen Rechtsanspruch auf besseren Lärmschutz", erklärte Bürgermeister Gerhard Scharf als stellvertretender Fraktionsvorsitzender bei einer öffentlichen Sitzung im Stadtteilladen ELM am Ebensberg.

Die derzeit bestehenden Vorkehrungen - etwa die Schallschutzwälle bei Adendorf und die Schallschutzmauer an der Erbstorfer Landstraße - seien lediglich dem Verkehrsaufkommen angemessen, das die niedersächsische Behörde für Straßenbau und Verkehr Anfang der 80er-Jahre für das Jahr 2000 prognostiziert hatte. "Die Behörde ging damals von 15 000 Fahrzeugen pro Tag aus", erläutert Scharf. Laut Messung aus dem Vorjahr sind es jedoch täglich rund dreimal so viele Fahrzeuge.

Angesichts der offenbaren Defizite erklärte die Behörde, in den betroffenen Bereichen sogenannten Flüsterasphalt aufzubringen. Dessen Haltbarkeit liege bei sechs bis sieben Jahren. Dann beginne ohnehin der Bau der A39, der eine völlige Neubewertung der Situation erfordere.

"Das halte ich für einen gravierenden Formfehler", sagte Scharf: "Die Behörde vermischt die Planungen zum jetzt nötigen Lärmschutz mit dem möglichen Bau der A39 - bei der niemand weiß, ob sie überhaupt kommt." Erschwerend komme hinzu, dass die Bewohner des Fuchswegs in den Planungen außen vor blieben - weil seit dem ersten Gutachten im Jahr 1981 eine Umnutzung des neben der Körner-Kaserne gelegenen Geländes erfolgt sei. "Diese Begründung ist menschenverachtend", so Scharf. Für die Kreistagssitzung am 2. November werde die CDU daher einen Antrag einreichen - auf eine Erhöhung der bestehenden Schutzmauern und Tempobegrenzungen.