Die Johanneskapelle in Adendorf ist eines der ältesten kirchlichen Bauwerke im Landkreis Lüneburg.

Adendorf. In dem um 1258 errichteten Gotteshaus, das bis ins 20. Jahrhundert im Besitz des Klosters Lüne in Lüneburg war und 1998 saniert wurde, finden zwar regelmäßig Gottesdienste statt, doch die schnörkellose Schönheit des gotischen Backsteinbaus mit einem Eingang in Fachwerkbauweise aus der Renaissance hat es verdient, von viel mehr Besuchern bestaunt zu werden. Da kommt der Tag des offenen Denkmals recht, wenn die Adendorferin Heidrun Fedrowitz zu Besichtigungen in die Johanneskapelle einlädt und jedes Jahr etwa 100 Besucher das Angebot annehmen.

Zu den ersten Neugierigen beim diesjährigen Tag des offenen Denkmals zählten gestern Angela und Frank Streitpath mit ihren Kindern Marlene (3) und Paul (1). ,,Wir sind Neu-Adendorfer und wohnen erst seit acht Wochen im Ort", erzählte Angela Streitpath. Die Kapelle sei ihr vor einigen Tagen im Vorbeifahren aufgefallen und nun wollten sie sich genauer ansehen, sagte sie. "Wir sind fasziniert. Die Kapelle ist sehr beeindruckend", war sich das Ehepaar einig. Gänsehaut habe sie beim Betreten des Gotteshauses bekommen, sagt Angela Streitpath. ,,Kleine Kapellen sind toll, weil alles so schön überschaubar ist."

Heidrun Fedrowitz weiß um die Reaktion der Besucher, die zum ersten Mal die Johanneskapelle betreten. "Sie sind immer angetan von der Atmosphäre mit den bunten Fenstern mit den Farben eines Regenbogens, dem Leuchter aus Messing und dem Altar mit Gemälden aus dem 16. und 17. Jahrhundert, auf denen die Heiligen Georg und Jakobus sowie der Auferstehung Christi zu sehen sind", berichtete Fedrowitz. Aber auch die Ruhe und der meditative Charakter fasziniere die Gäste. ,,Deshalb bieten wir während des Sommers besondere Öffnungszeiten an, in denen sich die Leute einfach nur in Ruhe in die Kapelle setzen können", sagte sie.

Nicht nur zu Gottesdiensten öffnen sich die Türen der Johanneskapelle, auch für Konzerte und Trauungen sei sie ein beliebter Ort, sagt Fedrowitz. "Wir möchten, dass sie genutzt wird. Deshalb finden darüber hinaus auch Taufen statt." Das ließ Angela und Frank Streitpath hellhörig werden. Denn ihre beiden Kinder sind noch nicht getauft und die Eltern suchen nach einem passenden Ort. Und so könnte der Tag des offenen Denkmals sie auf die richtige Fährte bei ihrer Suche gebracht haben.