Asbest bereitet dem Landkreis Lüneburg in seinen Schulen, anders als in Hamburg, zurzeit kein Kopfzerbrechen. “Wir haben aktuell nirgends Probleme in unseren Liegenschaften“, berichtet Kreissprecherin Christina Schreiber. In der Stadt stehen derweil zwei Groß-Sanierungen kurz vor ihrem Abschluss.

Lüneburg. Die Kreisverwaltung sei jedoch sensibilisiert und dementsprechend vorsichtig, wenn es um Asbestbelastungen gehe, sagt Schreiber. ,,Seit 1998 prüft der Landkreis seine Gebäude und hat ein Schadstoffkataster angelegt." Die jüngste flächendeckende Untersuchung aller Liegenschaften des Kreises auf künstliche Mineralfasern, zu denen auch Asbest gehöre, sei in den Jahren 2003/2004 gewesen. Nach den Worten Schreibers habe das Bremer Umweltinstitut die Prüfung unternommen.

Bei allen Gebäudesanierungen werde auch ein prüfender Blick auf Heizungsanlagen geworfen. ,,Glücklicherweise haben wir bislang nichts entdeckt", so die Kreissprecherin. Überdies würden asbesthaltige Materialien sofort ausgetauscht, wenn sie bei Sanierungsarbeiten ausfindig gemacht werden, ,,auch ohne Schadstoffe in die Luft."

Ein Beispiel für dieses Vorgehen sei das Schulzentrum Oedeme. Dort gab es im Februar dieses Jahres einen Wasserschaden. ,,Bei dem wurden Asbestfasern gefunden. Die belasteten Wände als Ursache dafür werden nun ausgetauscht", berichtet Schreiber.

Sämtliche Schulgebäude durchgetestet hatte die Hansestadt Lüneburg im Jahr 2002, nachdem ein Verdacht auf PCB sich damals bestätigt hatte. "Daraufhin haben wir zwei Totalsanierungen von Schulen vorgenommen", berichtet Sprecher Daniel Steinmeier, "die Herderschule und das Schulzentrum Kaltenmoor wurden komplett saniert und auf Neubaustandard gebracht." Zwei weitere kleinere Maßnahmen seien nötig gewesen in der Wilhelm-Raabe-Schule sowie der Grund- und Hauptschule Lüne.

Über Jahre hinweg zogen sich die millionenteuren Sanierungen der beiden Hauptprojekte: Die Herderschule wird noch ein Jahr lang Baustelle sein, der fünfte Abschnitt dauert bis September 2010. Gesamtkosten: 9,6 Millionen Euro. Im Schulzentrum Kaltenmoor sind die Arbeiten auf der Zielgeraden, dort wurden Gebäudeteile komplett entkernt und wieder hergerichtet für etwa 16,2 Millionen.

"Seither lassen wir bei allen Baumaßnahmen die kompletten Gebäude vom Bremer Umweltinstitut untersuchen", so Steinmeier weiter. "Wenn Schadstoffe vermutet werden, gibt es Messungen. Das gleiche gilt für die Heizungslüftungsanlagen." Das Thema PCB sei seit den Untersuchungen im Jahr 2002 keins mehr, werden andere Schadstoffe im Zuge von Baumaßnahmen festgestellt, wird saniert.