Hans-Friedrich Stegen aus Dehnsen geht neue Wege zur Behandlung von Viren, Pilzen und Bakterien in der in der Landwirtschaft.

Dehnsen. Wenn seine Methode Schule macht, dürfte der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft künftig deutlich sinken: Landwirt Hans-Friedrich Stegen aus Dehnsen bei Amelinghausen (Landkreis Lüneburg) bedient sich im Pflanzenschutz einer Methode, die auch beim Menschen Anwendung findet: Er impft seine Pflanzen gegen Krankheiten.

Um sie von einem Befall durch Viren, Milben, Bakterien oder Pilzen zu kurieren, bekommen die Pflanzen Krankheitserreger in abgeschwächter Form: "Man kann das Ganze mit einer Impfung vergleichen, es gibt auch Bezüge zur Homöopathie. Es geht darum, dem Immunsystem eine bestimmte Information zu geben, damit es sich gezielt wehren kann", so Stegen.

Gemeinsam mit seinem Kollegen Klaus-Hinrich Schulz aus Rosche (Landkreis Uelzen) experimentiert Stegen seit 18 Jahren an seiner Methode. "Mit Kartoffeln haben wir angefangen", erinnert sich Stegen. "Inzwischen wissen wir, dass unser Vorgehen bei nahezu allen Nutzpflanzen funktioniert." Alles, was im Garten grüne, spreche ebenfalls auf die Impfung an. Man solle allerdings dafür sorgen, dass die kranke Pflanze eine optimale Umgebung habe. "Ist sie krank, so stellt sich die Frage, ob der Standort stimmt. Boden, Wasser, Licht, das spielt alles eine Rolle", sagt Stegen. Basierend auf seinen Erfahrungen hat Stegen einen Pflanzenvitalisator entwickelt, der die Abwehrkräfte der geschwächten Flora und Fauna belebt: In-Wa-Quarz hat er das die flüssige Lösung getauft, die es inzwischen auch als Stärkungsmittel für Tiere (Karziener Wasser) gibt.

Der Landwirt, der selbst 120 Hektar bewirtschaftet und außerdem auf 50 Hektar Waldwirtschaft betreibt, hat seine Methode auf dem eigenen Hof gestestet und weiter entwickelt. "In-Wa-Quarz wirkt über den Boden, die Pflanze nimmt es über die Wurzel auf. Man kann das Mittel aber auch spritzen. Nach 10 bis 14 Tagen zeigen sich erste Erfolge. Verwenden sollte man es gleich, wenn sich erste Symptome zeigen", sagt er. "Das Mittel stabilisiert die Erträge deutlich. Pflanzenschutzmittel wirken viel intensiver, sofern sie überhaupt noch gebraucht werden", erklärt der Landwirt.

Der Miniermotte bei der Kastanie, der Nematode bei der Kartoffel und Pilzen beim Buchsbaum ist er bereits erfolgreich zu Leibe gerückt: "Bei Kartoffeln sind gerade Nematoden ein Problem, die sind sehr aggressiv. Die Böden brauchten nach einer Kartoffelernte oft lange Pausen - sonst hat man zu viele Schädlinge im Boden", sagt Stegen.

Mit seinem Pflanzenvitalisator hofft er, das ändern zu können: "Die nächste Ernte wird es zeigen, aber ich bin sehr optimistisch."

Und nicht nur Stegen glaubt an sein Konzept. Inzwischen hat er schon viele Berufskollegen überzeugen können: "In den Niederlanden wird In-Wa-Quarz gerade an Kartoffeln großflächig getestet. Im Wendland arbeite ich mit vielen Biobauern zusammen", erzählt Stegen. Auch in der Region hat er bereits etliche Abnehmer für sein besonderes Wasser gefunden: "Es gibt Rückmeldungen von vielen zufriedenen Hobbygärtnern und auch von Gärtnereien. Rosen gedeihen zum Beispiel prächtig mit dem Mittel." Sein Berufskollege Klaus-Hinrich Schulz aus Rosche behandelt auch Zuchtschweine damit: "Der braucht keine Antibiotika mehr", sagt Stegen.

www.inwaquarz.de