Zu Beginn des 20.Jahrhunderts waren sie noch Ausnahmeerscheinungen: Frauen an der Staffelei.

Sehr mühsam war der Kampf der Malerinnen und Bildhauerinnen um Anerkennung und Gleichberechtigung: Weder zu Kunsthochschulen noch zu großen Ausstellungen hatten sie einen Zugang. Als "Malweiber" wurden sie verspottet, die Beschäftigung mit Kunst wurde für sie nur als brotlose Spielerei auf dem Weg in die Ehe angesehen.

Doch viele mutige Künstlerinnen gaben sich damit nicht zufrieden. In dem auch optisch schön gemachten Bildband "Malweiber - Unerschrockene Künstlerinnen um 1900" zeichnen Katja Behling und Anke Manigold den Weg der malenden Frauen in die Emanzipation nach - und erzählen auch von den Widerständen, mit denen insbesondere Frauen rechnen mussten, die sich an der Staffelei Zuhause fühlten. Die liebevollen Porträts großer Künstlerinnen wie Paula Modersohn-Becker oder Käthe Kollwitz sind hier nachzulesen. Aber auch Leben und Werk weniger bekannter Frauen haben in den Band Eingang gefunden, der auch ein Stück Zeitgeschichte zwischen den Weltkriegen beschreibt.

Katja Behling/Anke Manigold: "Malweiber", Elisabeth Sandmann Verlag, 143 Seiten, 24,80 Euro