Zwei freiwillige Helferinnen in Stadt und Landkreis Lüneburg setzen auf Freundlichkeit und den engen Kontakt zum Bürger.

Lüneburg. Die Bundestagswahl 2009 rückt immer näher und das bedeutet nicht nur erhöhten Stress für die Kandidaten, sondern auch für die Organisatoren rund um die Wahl. Besonders wichtig am 27. September werden die Wahlhelfer sein. Ohne kompetente Betreuung und Organisation der Wahlen in den einzelnen Wahllokalen, gäbe es sicherlich ein heilloses Durcheinander.

Damit es soweit nicht kommt, gibt es Menschen wie Sylvia Schröder-Lade. Sie ist eine von 1463 Helfern, die in insgesamt 209 Wahllokalen in Stadt und Landkreis Lüneburg eingesetzt werden. Nur rund ein Viertel der Helfer melden sich wie Schröder-Lade freiwillig. Ein Großteil sind Behördenangehörige, die für den Dienst an der Urne verpflichtet werden.

Aber egal ob freiwillig oder abkommandiert dabei - für jeden Helfer gibt es eine Aufwandsentschädigung, ein "Erfrischungsgeld, in Höhe von 21 Euro. Doch das Geld spielt für Sylvia Schröder-Lade keine Rolle. Ihr ist es wichtiger, etwas für Ihre Stadt zu tun und sich aktiv zu beteiligen.

Auch Ursula Mellentin, freiwillige Wahlhelferin im Landkreis, ist stolz darauf, aktiv mithelfen zu können. Sie ist erst seit der vergangenen Europawahl dabei, hat aber sofort Gefallen an der Arbeit gefunden. Nun engagiert sie sich auch mit Freude bei der Bundestagswahl.

Schröder-Lade hingegen ist schon fast 30 Jahre im Wahldienst. Zu Beginn jahrelange Schriftführerin ist sie heute stellvertretende Wahlleiterin im Bürgeramt, dem Wahlbüro für Wahlbezirk 205 der Stadt. Als Tochter einer politisch aktiven Familie interessierte sie sich schon immer für Politik und war eine zeitlang örtliche Vorsitzende einer großen Partei. Heute bekleidet sie eine Reihe von Ehrenämtern, war im Kirchenvorstand aktiv und ist ehrenamtliche Richterin. Allerdings leiste sie ihre freiwillige Arbeit nicht, um in der Öffentlichkeit Lob oder Ehrenurkunden zu erlangen, sondern in erster Linie für sich selbst und das Gefühl etwas beitragen zu können.

Ihre jahrelange Erfahrung macht für die 56-Jährige vieles leichter, denn am Wahltag selbst muss auf vieles geachtet werden. Um 7.30 Uhr trifft das Team des Wahllokals zusammen, überprüft, ob die Wahlurnen ordnungsgemäß verriegelt sind, stellt die Wahlkabinen auf und legt die Wahlscheine bereit. Auch Wahlplakate, die möglicherweise in der Nähe aufgehängt wurden, müssen entfernt sein - Routineaufgaben.

Um 8 Uhr wird die Wahl eröffnet und das bunte Treiben beginnt. Wähler werden empfangen, wenn nötig Abläufe erklärt und Fragen der Bürger beantwortet. Nach 18 Uhr beginnt das Auszählen, hier hat Schröder-Lade auch schon einiges mitgemacht. Vor einigen Jahren, so erinnert sie sich, habe sie erst gegen 24 Uhr das Wahllokal verlassen, da es zu Unstimmigkeiten gekommen war. Hat man aber ein gutes Team, das Hand in Hand arbeitet, sei alles halb so schlimm. "Eine gute Vorbereitung und Zusammenarbeit ist alles", sagt die Wahlhelferin. Genauso sieht es auch Ursula Mellentin, die die gute Teamarbeit und die gemütliche Atmosphäre im Wahllokal lobt: "Es ist schön gemeinsam zu arbeiten und viele Bürger aus der Gegend zu treffen und ins Gespräch zu kommen."

Neben der guten Teamarbeit, versucht Schröder-Lade auch immer für ein angenehmes Klima im Wahllokal zu sorgen und begrüßt jeden Bürger mit einem Lächeln. So werden bei ihr auch Erstwähler und Geburtstagskinder beglückwünscht und besonders gewürdigt.

Bürgernähe ist für sie das Wichtigste und diese wünscht sie sich auch von so manchem Politiker: "Es wäre schön, wenn bei kommunalen Wahlen, die Kandidaten auch andere Wahllokale besuchen und sich nicht nur im eigenen Wahlbezirk den Bürgern zeigen."

Wer Interesse hat, sich als Wahlhelfer zu engagieren, kann sich bei seiner zuständigen Stadt, Samtgemeinde oder Gemeinde melden. Für die Bundestagswahl 2009 sind allerdings schon alle Wahlhelfer festgelegt.