Im Wasserviertel feierten Tausende das Stintfest, in Amelinghausen wurde das Heideblütenfest farbenfroh eröffnet.

Lüneburg/Amelinghausen. Partystimmung im Wasserviertel: Beim 27. Lüneburger Stintfest schieben sich die Menschenmassen dicht an dicht zwischen Bierbuden und Backsteingotik über das Kopfsteinpflaster. Tausende Besucher feierten am Sonnabend und Sonntag nach Angaben von Mitorganisator Alfred Heger.

Mit dabei auch Thomas Meyer. Der gebürtige Berliner leistet zurzeit seinen Wehrdienst in Lüneburg und sagt: "Ich genieße es hier zu sein." Lüneburg sei eine einzigartige Stadt und insbesondere der Stint hat es dem 26-Jährigen angetan. An der Fenster-Bar des Pons, der ältesten Kneipe Lüneburgs, trifft Meyer auf eine weitere Berlinerin. Paulina Sich absolviert in der Hauptstadt gerade eine Schauspielausbildung und ist "extra zum Stintfest angereist." Denn da ihr bester Freund Betreiber des Pons ist, wollte sie ihm ein bisschen unter die Arme greifen. "Außerdem macht es Spaß, hier zu arbeiten", so Paulina Sich.

Die Stimmung ist ausgelassen - auch bei Sabine Rehr und Lina Ehrenberg. Die beiden Freundinnen tanzen zur Musik von "Jailrock". Die Feierlaune der Gäste sorgt bei den Wirten für volle Kassen. Heinz Schulz betreibt sei 22 Jahren das Lokal "NT" am Stint. Konkrete Zahlen will er zwar nicht nennen, denn "darüber spricht man nicht". Aber, so Schulz: "Das Stintfest ist unser Fest des Jahres, wir verdienen überdurchschnittlich gut." In den zwei Jahrzehnten habe sich einiges verändert, so der Wirt. Früher sei es jeden Abend rappelvoll gewesen am Stint, heute ist das nur am Wochenende der Fall.

Schulz führt das vor allem auf die geringere Präsenz der Bundeswehr zurück, weniger auf die Konkurrenz in der Schröderstraße, denn "wir haben hier ein ganz anderes Publikum".

Während am Stint ausgelassen gefeiert wird, geht es im Lopausee in Amelinghausen beschaulicher zu. Zur traditionellen Eröffnung des Heideblütenfestes lautet das Motto "Der See brennt".

Die Wasserorgel der Freiwilligen Feuerwehr Soltau begeistert die zahlreichen Besucher. Elke und Heinz Pfeiff sind extra aus Hamburg angereist, um sich das farbenfrohe Lichtspektakel der Wasserorgel anzuschauen. Die 56-Jährige sagt: "Wir kommen jetzt seit drei Jahren hierher und jedes Mal sind wird absolut entzückt." In diesem Jahr will sich das Ehepaar ein paar Fotos als Erinnerung mit nach Hause nehmen. Gut beraten sind sie da am Stand von Klaus Pitschmann von der Feuerwehr Soltau. Er erklärt: "Bei einer Vorführung werden rund 200 000 Liter Wasser umgewälzt." Über bewegliche Düsen werde das Wasser zu Fontänen geformt, farbige Unterwasserscheinwerfer sorgten für das faszinierende Wasserspiel - und für staunende Gesichter der Gäste. Noch bis Sonntag, 23. August dauert die Festwoche. Krönender Abschluss ist die Wahl der Heidekönigin.