Musikalische Reise durch die 800-jährige Geschichte der Stadt. Mehr als 100 Darsteller wirken mit. Und sie sind allesamt Laien.

Bleckede. Alexander Pollmer ist an diesem Sonntagnachmittag nicht zu beneiden: Als mittelalterlicher Ritter gewandet stapft er mit Helm und Schwert durch die Kulissen - und das bei einer Temperatur von 30 Grad im Saal des Bleckeder Theaters. Geprobt wird im Theater der schönen Künste an der Zollstraße für die Uraufführung des Elbemusicals, das am Freitag, den 28. August, im Bleckeder Schlosshof über die Bühne gehen wird: Noch 19 Tage, steht auf einem Zettel an der Wand neben der Probebühne.

"Doch, manchmal machen wir uns schon Sorgen, ob das alles zu schaffen ist", sagt Karen Jeschulke, Leiterin der Arbeitsgruppe Musical. "Insbesondere, wenn plötzlich jemand ausfällt, steht mir schon der Schweiß auf der Stirn." Trotzdem ist sie voller Optimismus: "Das ist ein riesiges Projekt geworden, aber es macht viel Freude", sagt sie.

Für rund 100 Mitwirkende, alles Laien, hat der Musiker und Komponist Florian Fiechtner Musik und Libretto des Elbemusicals geschrieben: "Es ist ein Singspiel, eine musikalische Zeitreise durch die 800 Jahre alte Geschichte der Elbestadt", sagt Fiechtner.

Von der Bühnenkulisse bis zu den Kostümen, vom Drucken der Eintrittskarten bis zur Tontechnik wird alles selbst gemanagt: "Bei den Kostümen bekamen wir Hilfe vom Theater Lüneburg, ansonsten haben wir auch viel selbst geschneidert", sagt Karen Jeschulke.

Die ersten drei Aufführungen des Elbemusicals finden als Open-Air-Veranstaltung im Schlosshof statt - als Ersatz bei schlechtem Wetter steht eine Halle im Schulzentrum Bleckede zur Verfügung. Danach wird es weitere Aufführungen in Hitzacker und Tripkau geben.

Seit dem Herbst 2008 laufen die Vorbereitungen für die Zeitreise der schönen Jungfer Urbia, die auf der Suche nach ihrem Geliebten durch Raum und Zeit irrt. Begleitet wird sie dabei von Nymphen, einem ollen Alb namens Pollutus, und einem Pärchen unserer Tage, das einige Mühe hat, die Magie der Zeitreise stressfrei zu genießen.

Gute zwei Stunden dauert das Abenteuer, das die schöne Urbia schließlich in die Arme ihres Gatten Fritz von dem Berge führt - natürlich wird auch aus den modernen Zeitreisenden ein glückliches Paar.

Von 1209 bis zum Jahr 1834 spannt sich der Bogen der Geschichte, als verbindendes Element dient immer wieder die Landschaft am Strom, die seit langem die Menschen prägt: "Das Werk ist eng mit der Elbe verbunden, und die Musik ist eher romantisch", sagt Florian Fiechtner, der nicht nur komponiert und getextet hat, sondern auch das Orchester dirigiert. Eine Reihe von Sponsoren hat das Musical möglich gemacht. Bis jetzt läuft es gut, nur einen Wunsch haben die Organisatoren noch: "Es wäre schön, wenn sich ein Sponsor findet, der die Produktion einer CD mit der Musicalmusik möglich macht", sagt Florian Fiechtner.

Dass die Bleckeder neugierig darauf sind, zeigt der Kartenvorverkauf: Alle Vorstellungen sind bereits ausverkauft. Nur für nur die Aufführungen in Tripkau am 19. September und in Hitzacker am 21. November gibt es noch Karten. 14 Euro kostet ein Ticket im Vorverkauf. Karten für Tripkau gibt es im Haus des Gastes in Amt Neuhaus, Am Markt 5. Für die Vorstellung in Hitzacker ist die LZ-Veranstaltungskasse, Am Sande 18-19, zuständig. Weitere Vorverkaufsstellen im Internet.

www.elbemusical.de