Die großen Ketten meiden den Ortskern und wollen an die Durchgangsstraßen. Große Straße wird auch den Drogeriemarkt verlieren.

Bardowick. "Lidl steigt ein und baut." Diese Nachricht wird Gemeindedirektor Günter Dubber bei der Bauausschusssitzung des Fleckens Bardowick am Donnerstag, 13. August, um 19 Uhr im Gasthaus Zum Anker verkünden. Aber nicht nur das. Auch wird er berichten, dass das Vorhaben im Ortszentrum an der Großen Straße kleiner ausfallen wird, als bislang vorgesehen. ,,Als Folge der Wirtschaftskrise wird ein ursprünglich auch noch geplanter Drogeriemarkt entfallen", sagt Dubber. So wolle seinen Worten zufolge der Discounter ein Gebäude mit einer Fläche von nur 1300 Quadratmetern errichten. Das seien 700 Quadratmeter weniger als bislang geplant. Wie berichtet, hatte sich im Vorfeld eine Bürgerinitiative gegen das Bauvorhaben ausgesprochen. Sie hielt das Projekt in seiner ursprünglichen Größe für überdimensioniert und hatte rund 1000 Unterschriften dagegen gesammelt.

Dubber betont, dass der Einstieg des Discounters wichtig für das Geschäftsleben im Ortszentrum sei. ,,Nur wenn Lidl baut, gibt es auch Interessenten für eine Nachnutzung des einstigen und seit Jahren leer stehenden Supermarktgebäudes an der Großen Straße", meint der Verwaltungschef. Er berichtet, dass es tatsächlich Anfragen für das Gebäude gebe, das nur wenige entfernt von dem geplanten Discounter angesiedelt ist. "Dabei handelt es um versorgungsrelevante Branchen für das Ortszentrum."

Doch bevor sich überhaupt etwas an der Großen Straße bewegt, müsse der Bauausschuss das Vorhaben erneut beraten - den Bebauungsplan mit der neuen Situation als Grundlage auf den Weg bringen, damit die Bauleitplanung nochmals öffentlich ausgelegt werden könne. "Ich glaube nicht, dass das Vorhaben rechtlich verhindert werden kann. Die Gestaltung wird sich ins Ortszentrum einfügen. Die Gemeinde hat über Gutachter ihre Hausaufgaben gemacht", ist er überzeugt, dass der neue Discounter kommen wird. Dennoch werde sich der Flecken beim Zeitplan nicht unter Druck setzen lassen. "Es muss alles baurechtlich sicher sein." Dubber sagt, der Investor strebe noch in diesem Jahr den Baubeginn an.

Unterdessen bahnt sich ein Umzug im Ortszentrum an. Die Drogeriekette Schlecker verlässt die bisherigen Geschäftsräume an der Großen Straße und wandert ein paar hundert Meter weiter in Richtung alte Bundesstraße 4. Am Schwarzen Weg bezieht die Drogerie einen Neubau, der sich direkt an das Gebäude des Rewe- Supermarktes angliedert. Damit droht neuer Leerstand.