Zurzeit untersuchen Mitarbeiter des Göttinger Tierärztlichen Instituts die in Schätzendorf von Tierschützern gefundenen Pferdeknochen (die Lüneburger Rundschau berichtete).

Schätzendorf. Am Mittwoch vergangener Woche hatten Julia Feddersen und Astrid Hähnel auf einem Spaziergang in unmittelbarer Nähe der Pferdeweide von Peter W. die Knochen gefunden und die Polizei benachrichtigt. Die Beamten befragten W. zu dem Knochenfund. Das Veterinäramt des Landkreises Harburg will jetzt den Täter ermitteln, der hier illegal sein totes Pferd, bislang wurde lediglich ein Skelett gefunden, vergraben hat.

Unterdessen melden sich bei der Rundschau immer mehr Nachbarn von Peter W., der seine Quarter Horse Zucht mittlerweile seiner Tochter überschrieben haben will, und bestätigen den teilweise katastrophalen Zustand der Pferde. "Nachts schlagen die Pferde gegen die alte Badewanne auf der Weide, weil sie Durst haben und kein Wasser da ist, oder sie schlagen gegen die leeren Futtertröge. Oft haben die Pferde den ganzen Tag überhaupt nichts zu trinken. Und im Winter stehen sie zentimeterhoch im Matsch. Im Sommer haben die Tiere kaum Gras, weil die Weiden total abgefressen sind. Der ganze Hof ist in einem üblen Zustand. Der Mist wird nicht weg gefahren, und Herr W. benutzt alte Eisenbahnschwellen, deren Ausdünstungen wir im Sommer auch riechen", sagt Sönke Jacobsen, ein Nachbar. Vor drei Wochen hat Jacobsen Peter W. angezeigt, weil die Pferde seine 90 Jahre alte Buchenhecke total abgefressen haben. Auch tote Pferde seien schon auf W.s Grundstück gesehen worden. Jacobsen: "Die Polizei sagte mir, sie werde die Angelegenheit auch dem Veterinäramt und dem Bauamt weiterleiten. Dort werde man die nötigen Schritte unternehmen."

Georg Krümpelmann, Sprecher des Landkreises Harburg, bestätigte, dass Mitarbeiter des Veterinäramtes zwei Mal vor Ort gewesen seien und "entsprechende Anordnungen für die Haltung der Pferde erteilt" hätten. Ohne Ergebnis. Ein anderer Zeuge (Name der Redaktion bekannt) wollte den Fall beim Veterinäramt des Landkreises Harburg melden, wurde am Telefon aber an die Polizei verwiesen. "man sagte mir, ich solle doch eine Anzeige bei der Polizei aufgeben."

Eine andere Zeugin (Name der Redaktion bekannt) sagte gegenüber der Rundschau: "Ich selbst habe mehrfach das Veterinäramt über die Zustände auf dem Hof informiert. Ich habe auch Fotos von den kranken Tieren zum Amt gemailt", sagt sie. Darunter auch Fotos von einem kranken Fohlen, das zu schwach war, um aufzustehen.