Jetzt auch per politischem Votum auf den Weg gebracht hat der Kulturausschuss der Stadt die Gründung einer Museumstiftung und eines neuen Museums in Lüneburg.

Lüneburg. Außerdem soll das Gebäude des alten Museums für das Fürstentum Lüneburg saniert und erweitert werden. Debattiert wird über das Thema "Neuordnung der Museumslandschaft" seit zwei Jahren.

Die neue "Stiftung Museumslandschaft Lüneburg" soll als Dach fungieren für die Trägervereine von zunächst Fürstentummuseum, Salzmuseum und Naturmuseum. Andere Museen, auch aus dem Landkreis, können und sollen als Mitglieder folgen. Einen gemeinsamen Verein hatten die Vorstände der drei städtisch finanzierten Häuser laut Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) abgelehnt.

Geplant ist, Aufgaben wie etwa Personalverwaltung zentral in der Stiftung anzusiedeln und die Zuschüsse der Stadt ebenfalls zentral dorthin zu überweisen. Der Stiftungsrat soll über die interne Verteilung der Mittel auf die einzelnen Häuser selbst entscheiden. Laut dem Vorsitzenden des Kulturausschusses, Friedrich von Mansberg (SPD), sollen die städtischen Zuschüsse in die neue Museumslandschaft in Zukunft von 500 000 auf eine Million Euro verdoppelt werden.

Wer das Museum für das Fürstentum Lüneburg in seiner heutigen Form noch einmal besichtigen möchte, muss sich beeilen: Es wird nach der Museumsnacht am 22. August geschlossen. Dann wird der alte Trakt mit 1,3 Millionen Euro Konjunkturmitteln saniert.

Für das neue Museum, das noch keinen Namen hat und aus Natur- und Fürstentummuseum sowie Stadt- und Kreisarchäologie hervorgehen wird, ist ein Anbau auf der Grünfläche neben dem bestehenden Gebäude an der Willy-Brandt-Straße geplant. Von ehemals 15 Millionen Euro sind jetzt noch 9,5 Euro für das Projekt geplant. "Wir haben nicht mehr die Finanzsituation wie vor einem Jahr", erklärte Oberbürgermeister Mädge. Lüneburg rechnet mit 2,1 Millionen Euro EU-Mitteln, 4,4 Millionen Euro will die Hansestadt selbst aufbringen, 1,8 Millionen Euro der Landkreis. Der Rest soll über Sponsoring und den Verkauf des Naturmuseum-Hauses finanziert werden.

Der Antrag auf Fördermittel muss bis Frühjahr 2010 gestellt sein. "Wir hoffen, mit den Arbeiten Ende nächsten Jahres beginnen zu können", so Stadtbaurätin Gundermann. "Ende 2013 könnte das neue Museum dann eröffnen." Und wenn noch Geld übrig ist, will die Stadt vom neuen Museum eine Anbindung über die Mühleninsel in Richtung Wasserturm schaffen - etwa durch einen Steg über die Ilmenau.