Die Landtagsfraktion der Grünen stellt eine neue Anfrage zur A 39 im Landtag. Die Grünen möchten Aufschluss über das Berechnungsverfahren haben, mit dem das offiziell genannte Kosten-Nutzen-Verhältnis (KNV) der Autobahn durch die Planer ermittelt wurde.

Lüneburg/Hannover. Das KNV gibt Auskunft über die zu erwartende Wirtschaftlichkeit von Straßenbauprojekten. Es setzt die geplanten Kosten zu den zu erwartenden wirtschaftlichen Vorteilen ins Verhältnis: "Selbst der vergleichsweise schlechte KNV-Wert der A 39 von 2,78 scheint schön gerechnet zu sein", sagt die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte.

Basierend auf den Werten, die die Bürgerinitiative Moorfeld in Lüneburg zugrunde legt, hält Staudte vor allem die von den Behörden offiziell veranschlagten Baukosten für zu niedrig: "Bei der Parallelautobahn A 14 wird eine Kostensteigerung von 83,75 Prozent seit 2003 angenommen. Bei der A 39 sollen sich die Kostensteigerungen aber nur auf knapp sechs Prozent belaufen - das ist unrealistisch", sagt Staudte.

Die Grünen mahnen eine realistische Neuberechnung an: "Kosten für weitere Lärmschutzmaßnahmen der Anwohner wurden bisher nicht einkalkuliert." Außerdem fehlten bei der Berechnung Kostensteigerungen seit 2006, die das Bundesverkehrsministerium mit 92 Millionen Euro veranschlagt.