Den Abschluss von 0,2 Prozent mehr Ausbildungsverträgen als im Vorjahr sieht die IHK Wolfsburg-Lüneburg als positives Signal.

Lüneburg. "Trotz Krise und Bewerberrückgang halten die Unternehmen ihre Ausbildungsleistung auf hohem Niveau. Mit einem so guten Ergebnis hatten wir nicht gerechnet", sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Bis zum Jahresende könnten nach seinen Erwartungen im IHK-Bezirk rund 4500 neue Ausbildungsplätze besetzt sein. 70 neue Ausbildungsplätze warten auch noch in der Lehrstellenbörse der IHK auf Bewerber.

Weniger optimistisch schätzt dagegen Miriam Staudte, Landtagsabgeordnete der Grünen, den Arbeitsmarkt für Auszubildende ein. Für sie ist die offizielle, niedersachsenweite Statistik ein Grund zur Sorge: "Für 16 000 junge Menschen fehlt in Niedersachsen ein Ausbildungsplatz. Das ist eine dramatische Situation", sagt Staudte. Sie appelliert nachdrücklich an die Betriebe, die Ausbildungskapazitäten noch einmal zu prüfen: "Ich sehe aber auch die Politik in der Pflicht. Nur 23 Prozent aller Betriebe bundesweit bilden aus. In Branchen, in denen unterproportional ausgebildet wird, brauchen wir eine branchenspezifische, verpflichtende Ausbildungsplatzumlage", so Staudte.

Neue Angebote müsse es auch für Jugendliche geben, die ohne Ausbildungsplatz mit Übergangsangeboten die Zeit bis zum Berufseinstieg oder einer neuen Bewerbung überbrücken: "Sonst finanzieren wir nur Warteschleifen", sagt die Landtagsabgeordnete.

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