Lüneburger Musiker heizen Publikum bei Open-Air-Konzert ein. Der Erlös fließt gutem Zweck zu. Veranstalter planen Neuauflage im nächsten Jahr.

Scharnebeck. Kreischende E-Gitarren, wummernde Bässe und krachende Schlagzeuge dröhnten am Sonnabend bis in die Nacht hinein über den Sportplatz in Scharnebeck. Ein wahrer Ohrenschmaus für Rockfans.

Das erste Lüneburger Rockfest hielt, was es versprach. Die sechs Bands des kleinen Festivals ließen es richtig krachen: Indie, Alternative, Rock und Cover-Songs vom Feinsten. Schade indes, dass nur rund 300 Zuschauer den Weg zum Rockfest fanden. Die Musiker hätten auf jeden Fall mehr Publikum verdient gehabt - und das bei einem fast symbolischen Eintrittspreis von nur 99 Cent. Wobei der gute Zweck auch noch im Vordergrund stand. Denn der Erlös kommt der Kindertafel und der Hilfsaktion Guter Nachbar zugute.

Veranstalter Mathias Beermann gab sich optimistisch. Er versprach: ,,Wenn wir bei der Veranstaltung finanziell nichts draufsetzen, findet im kommenden Jahr das zweite Rockfest statt." Beermann sagte weiter: ,,Wir versuchen, das Rockfest zu etablieren." Schließlich habe es 1997 das bisher letzte Open-Air für Lüneburger Nachwuchs-Bands gegeben, berichtet er. ,,Das soll jetzt wieder aufleben."

Der Anfang ist gemacht. Die Lokalmatadoren heizten kräftig auf der Bühne ein. Mit dabei waren preisgekrönte Größen wie die Band LebiZed aus Neetze, Gewinner des Nachwuchs-Band-Festivals Ende Mai in Lüneburg, sowie Kai-Uwe Kolkhorst, der ursprünglich aus Lüneburg kommt, und jetzt in Cottbus lebt. Er heimste kürzlich den Newcomer-Preis der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) ein. Kolkhorst setzt auf Drumcomputer, Gitarre und Gesang, während LebiZed mit Rock, Indie und Alternative richtig zur Sache gehen.

Live-Cover-Songs sind die Spezialität der Bands Gierig und JayBe. ,,Hurra, Hurra die Schule brennt", dem Neue Deutsche Welle-Kracher von Extrabreit, oder ,,Eisgekühlter Bommerlunder", rockiger Gassenhauer der Toten Hosen, ließen das Publikum laut mitsingen und tanzen.

Ehrliche Rockmusik gab es von den Bands Die Emotion und Baalmoral. Die Emotion feierte in Scharnebeck eine Wiedergeburt. Mathias Beermann, nicht nur Rockfest-Veranstalter, sondern auch Gitarrist bei Die Emotion, erzählte: ,,Der letzte Live-Auftritt war vor sieben Jahren. Die Band war von 1996 bis 1999 sehr bekannt, trat unter anderem in der Nordlandhalle und beim Stadtfest in Lüneburg sowie in der Schanze in Hamburg auf."