Mit einem Großaufgebot von mehr als 50 Einsatzkräften musste die Polizei in den frühen Abendstunden am Sonnabend die Räume eines Fitnessstudios im Stadtteil Kaltenmoor durchsuchen. Grund: Die Beamten waren auf der Suche nach Tatverdächtigen, die eine Geldkassette mit gut 400 Euro aus einem Getränkemarkt gestohlen haben sollen. Während der Fahndung geriet ein BMW in den Fokus der Ermittlungen. Das Auto parkte vor dem Fitnessstudio. Der 23 Jahre alte Besitzer sollte in den Räumen von der Polizei befragt werden. Als vier Beamte Spinde durchsuchen wollten, wurden sie massiv durch bis zu 15 sich im Studio befindlichen Besuchern attackiert. Die Personen, zum größten Teil Angehörige der Extrembodybuilder-Szene mit ausländischen Nationalitäten, bedrängten die Beamten massiv und warfen mit Barhockern nach ihnen. Die Beamten setzten Pfefferspray zu ihrer Verteidigung ein und zogen sich zurück. Der Fitnessclub wurde in der Folge durch mehr als 50 Einsatzkräfte der Polizei gesichert und umstellt. Nachdem auch Verhandlungen mit dem Inhaber des Fitnessclubs scheiterten, wurde gegen 19 Uhr das Gebäude zusammen mit Einsatzkräften einer Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Lüneburg gestürmt und durchsucht. Dabei leisteten die Personen weiterhin massiven Widerstand; selbst gegen diese Spezialkräfte. Zwei Beamte erlitten leichte Verletzungen. Parallel sammelten sich gut 300 Schaulustige. Eine Vielzahl von ihnen griffen Polizisten an. Dabei wurden Beamte bespuckt und beleidigt. Mehrere Personen durchbrachen die Polizeiabsperrung und mussten mit Schlagstöcken und Pfefferspray gestoppt werden. Die Einsatzleitung und der hinzukommende Oberbürgermeister der Stadt Lüneburg, Ulrich Mädge, konnten in der Folge die aufgebrachte Menschenmenge beruhigen.

Bei der Durchsuchung fanden die Beamten Täterbekleidung von dem Diebstahl sowie auch einen Schlagring und eine geringe Menge Anabolika. Der Einsatzleiter der Polizeiinspektion Lüneburg, Roland Brauer, zeigte sich entsetzt über das Ausmaß der Gewalt gegenüber den Einsatzkräften sowie über die Solidarisierungseffekte einer Vielzahl von Schaulustigen.