Eine Werbekampagne der Landesvereinigung der Milchviehwirtschaft Niedersachsen e. V. rückt derzeit die vermeintlichen Wirtschaftsgrößen ins rechte Bild.

Umwerfend nah, beeindruckend groß und tierisch schön setzt das Dienstleistungsunternehmen für die Landwirtschaft Niedersachsens Rindviecher in Szene.

Doch wie sieht die Realität aus?

Die letzte Viehzählung hat sie an den Tag gebracht: In Niedersachsen geht der Milchviehbestand dramatisch zurück! Ganze 773 000 Kühe wurden im Mai 2009 in diesem Agrarland noch gezählt. Im Vergleich zum Jahr 1980 eine Abnahme um 370 620 Tiere. Und das, während der Bestand deutschlandweit auf 4,064 Millionen anstieg.

Im Landkreis Lüneburg werden derzeit nur noch 11 027 "Wirtschaftsgrößen" gehalten, deren Bedeutung deutlich abgenommen hat. Damit verläuft der Strukturwandel in der Milchviehhaltung in Niedersachsen wesentlich schneller ab als im übrigen Bundesgebiet.

Ganz im Gegensatz übrigens zu den wild lebenden Weißstörchen. Bei ihnen haben sich die Bestände sogar deutlich erholt: von 247 Brutpaaren im Jahre 1988 auf zurzeit 432 Weißstorchpaare. Der Bruterfolg für 2009 war leider unterdurchschnittlich. Geringes Nahrungsangebot, die Kälte zur Schlupfzeit und einzelne lokale Unwetterereignisse - das alles führte dazu, dass die Störche einen Teil ihrer Nachkommen aus dem Nest warfen, um zumindest ein oder zwei Junge durchbringen zu können. Daher wurden nur 728 Jungstörche groß. Einen davon zeigt das Foto in einem Horst in Hittbergen in der Elbmarsch