Die geplante Umstrukturierung der Lüneburger Museumslandschaft könnte Konsequenzen für den Edeka-Markt und auch die Hauptpost haben.

Lüneburg. Neben einer Fusion des Fürstentum- und Naturmuseums ab 2010 steht bei der Stadt mittelfristig eine Erweiterung des Salzmuseums für den Zeitraum 2012/2013 im Raum. Ein erstes Konzept als Bestandteil des Museumsentwicklungsplans der Stadt sieht eine Integration des gesamten alten Siedehauses von 1924 ins Salzmuseum vor.

Zurzeit ist nur etwa ein Drittel des Hauses in Museumshand - und lediglich dieser Teil steht auch unter Denkmalschutz. In ihm finden die Dauerausstellung sowie die Verwaltung des Museums Platz. Der andere, weitaus größere Teil des Gebäudes gehört dem Edeka-Markt Bergmann an der Saline. Alternativ zu den Plänen, die das alte Siedehaus einschließen, haben Architekten daher auch einen Erweiterungsbau auf einem Teil der Fläche des heutigen Parkplatzes entworfen.

Museumsdirektor Christian Lamschus hat unter beiden Optionen ganz klar einen Favoriten: "Wir würden das alte Siedehaus bevorzugen. Das würde ideal zum bestehenden Komplex passen." Etwa 2700 Quadratmeter würde das Museum dadurch an Fläche gewinnen - und eine Verbindung zwischen dem Hauptkomplex und dem Brunnenhaus von 1832 im Norden schaffen.

Zudem sei das Gebäude im Inneren komplett entkernt, so Lamschus. "Da könnte man quasi einen Neubau im bestehenden Bau machen." Die Errichtung eines neuen Komplexes auf der Fläche des Parkplatzes sieht er nur als Notlösung. Das reiße die Gebäude auseinander - "dann müssten die Besucher immer hin und her laufen."

Ginge das Museum ins Siedehaus, müsste der Edeka-Markt raus. Primäres Umzugsziel: die Hauptpost. Unter anderem verhandelt die Edeka-Zentrale derzeit mit einem amerikanischen Großinvestor, dem das Post-Gebäude an der Sülztorstraße gehört. "Das ist eine große Investment-Gesellschaft aus den Vereinigten Staaten, die schon in ganz Deutschland Post-Gebäude gekauft hat", sagt Daniel Steinmeier von der Pressestelle der Stadt.

Auch er bestätigt die Überlegungen, den Edeka-Markt umzusiedeln. Zunächst müsse aber ein lokaler Investor für die Postfläche gefunden werden, so Steinmeier. Dabei gebe es derzeit mehrere Interessenten. Wenn es dann zu einem Kauf des Objekts kommen sollte, werde die Stadt gemeinsam mit dem Käufer einen Bebauungsplan erstellen, so der Pressesprecher. "Im Kern soll dabei der Edeka-Markt stehen." Das Ganze seien aber mittelfristige Überlegungen - ab 2013 könne man darüber nachdenken.

Was aber würde in diesem Fall mit der Post passieren - immerhin geht es um die Hauptstelle in der Stadt. "Schließen würde die Post die Filiale sicher nicht", sagt Steinmeier. Sie solle weiterhin am gleichen Standort als Hauptpoststelle erhalten bleiben. Nach Informationen der Lüneburger Rundschau strebt die Post allerdings zumindest eine räumliche Verkleinerung an - möglicherweise könnte ein Postshop in den Supermarkt integriert werden, falls Edeka tatsächlich in das Gebäude umziehen sollte. "So etwas kann aber erst entschieden werden, wenn es konkrete Baupläne gibt", kommentiert Steinmeier das Thema.

Die Post hingegen dementiert komplett: "Was die Filiale in der Sülztorstraße angeht sind keinerlei Veränderungen geplant", sagt Jörg Koens, Pressesprecher der Post.

Maike Bergmann, der Inhaberin des Edeka-Markts an der Saline, käme ein Umzug an die Sülztorstraße recht. "Diese Idee kommt ja ursprünglich von Seiten des Museums. Natürlich hätte ich nichts dagegen, einen neuen Markt zu bauen." Das wolle sie aber auch nicht um jeden Preis, so Bergmann. Bis jetzt seien die Verhandlungen mit dem US-Investor ohne Ergebnis.

Bevor irgendetwas passiert, muss aber ohnehin die Finanzierung des Umbaus der Museumslandschaft geklärt werden. Die Stadt arbeitet zurzeit an einer Machbarkeitsstudie. Sie soll im Oktober vorgestellt werden.