Ab sofort überwacht eine Sicherheitsfirma das denkmalgeschützte Waldhaus in Häcklingen. Das sagte der Geschäftsführer des Vereins Die Brücke der Rundschau.

Lüneburg. Dem Verein gehört das Gebäude der ehemaligen Psychiatrischen Klinik. Er zieht damit die Konsequenz aus den steigenden Fällen von Vandalismus auf dem Gelände.

Wie berichtet, hatten Häcklingens Ortsvorsteher Dr. Uwe Plath und der Historiker Dr. Rainer Sabelleck vorige Woche unzureichende Sicherheitsmaßnahmen des Vereins an dem denkmalgeschützten Haus kritisiert.

Sabelleck, der das geschichtsträchtige Gebäude in eine Dokumentationsstätte verwandeln will, zog mit einem Megafon durch die Lüneburger Innenstadt und sammelte Unterschriften für seine Idee einer "Gedenkstätte 4. Mai 1945". An diesem Tag unterzeichnete eine deutsche Delegation auf dem Timeloberg in Wendisch Evern die Kapitulation der nordwestdeutschen Truppen. Vorbereitet worden war sie in besagtem Waldhaus in Häcklingen.

Auf Initiative von Plath und Sabelleck hin wurde das Haus deswegen in die Liste der Denkmäler aufgenommen. Kurt Spannig, Geschäftsführer des Vereins Die Brücke, hält das Haus jedoch für "historisch völlig überwertet". Er fordert "außer Ideen auch ein tragfähiges wirtschaftliches Konzept für die Zukunft". Der Verein müsse sein Geld in erster Linie für die Patientenversorgung ausgeben.

Der Verein will wie berichtet das gesamte Gelände an einen Investor verkaufen, der das Denkmal mit ins Gesamtkonzept einer Bebauung integrieren soll. Doch bis zum Verkauf muss Spannig weiter für die Sicherheit des Hauses sorgen.

Vorige Woche hatte er daher angekündigt, die offenen Türen verriegeln zu lassen. Bis heute stehen Hinter- und Nebeneingang aber noch immer offen. Spannig: "Der Tischler kommt nächste Woche", ein früherer Termin sei nicht möglich gewesen. Seit wenigen Tagen fahre zudem eine von ihm beauftragte Sicherheitsfirma "mehrmals täglich zu unterschiedlichen Uhrzeiten" am Waldhaus vorbei.