Die Autobahnpolizei in Thieshope hat eine neue Kamera in Betrieb genommen, die den Verkehrsfluss am Buchholzer Dreieck beobachtet. Die Bilder werden auf die Monitore der Beamten übertragen. “Sie können dadurch schnell reagieren, wenn es zu Störfällen kommt“, erklärt Wilhelm Buhr, Leiter Einsatz- und Streifendienst der Autobahnpolizei. “Mit der Kamera sind wir einen Riesenschritt weiter.“

Lüneburg/Winsen. Seit im November 2008 mit dem sechsspurigen Ausbau der A1 begonnen wurde, ist das Buchholzer Dreieck ein sensibler Verkehrsknotenpunkt. Der Verkehr rollt seitdem über zwei schmale Fahrspuren durch den Baustellenbereich mit erhöhter Unfallgefahr. Die Zahl der leichten Unfälle hat sich verdoppelt. Bei den Unfällen mit Schwerverletzten gibt es dagegen keine Veränderung.

Hauptursache für Staus sind Unfälle. Im Baustellenbereich ist das besonders heikel. Denn die Rettungskräfte kommen wegen der verengten Fahrspuren nur schwer an den Unfallort heran. Das soll sich jetzt ändern. Durch die Kameras könne man die Rettungskräfte gezielter als bisher zur Einsatzstelle leiten.

"Ein Störfall kann reichen und wir haben Chaos", betont Michael Haverland die Notwendigkeit des neuen Systems. Der Leiter des Autobahnpolizeikommissariats Winsen setzt neben den Kameras auf Verkehrsensoren, um Staugefahr zu erkennen. Sie messen laufend die Geschwindigkeit der Fahrzeuge.

Stockt der Verkehr, schalten sich die automatischen Stauwarnanlagen ein. Sie machen die Autofahrer rund fünf Kilometer im Vorraus auf die Staugefahr aufmerksam. Das ist auf der 73 Kilometer langen Strecke vom Buchholzer Dreieck bis zum Bremer Kreuz derzeit häufiger der Fall. Rund 60 000 Fahrzeuge passieren auf diesem Teilstück täglich sieben Baustellen.

Wer als Autofahrer in einen solchen Stau gerätt, sollte die Vorderräder nach rechts einschlagen, empfiehlt Oliver Kues. Denn so werde das eigene Fahrzeug bei einem Auffahrunfall nicht unter den Vordermann geschoben. Diesen und andere Tipps hat der Polizeikommissar gemeinsam mit Wiebke Timmermann von der Polizeidirektion Lüneburg in dem Flyer "Richtiges Verhalten im Stau" veröffentlicht, den die Polizei derzeit an Raststätten verteilt.