Die unbekannte Frau, die am Donnerstag vergangener Woche am Lüneburger Bahnhof aufgefunden wurde, ist identifiziert.

Lüneburg. - Es handelt sich um Anja O. (25). Klaus Hempel von der Polizei Lüneburg sagt: "Entgegen erster Vermutungen wurde die Frau nicht ausgesetzt."

Im Gegenteil. Anja O. hat sich ganz und gar freiwillig auf den Weg in die Salzstadt gemacht - nicht zum ersten Mal tingelt die junge Frau durch die Weltgeschichte. Hempel: "Sie wurde schon europaweit aufgegriffen."

Aufgrund der engen Zusammenarbeit der Einrichtungen für psychisch Kranke, kam Anja O. immer wieder wohlbehalten in ihre Heimatstadt zurück. Derzeit wohnt sie in Düsseldorf, wird aber vorerst in der Psychiatrischen Klinik Lüneburg behandelt. Seit gut neun Jahren lebt die heute 25-Jährige in verschiedenen Landeskrankenhäusern teilweise freiwillig oder auch nach einer Zwangseinweisung.

Zu ihrem Krankheitsbild gehört es unter anderem auch, spastische Anfälle täuschend echt vorzuspielen. So geschehen auch am Donnerstag, als die junge Frau hilflos und allein auf einer Bank am Bahnhofsvorplatz entdeckt wurde. Nach dem Hinweis einer Ärztin gelang es den Polizeibeamten schließlich, die Identität von Anja O. festzustellen. "Sie hat dann auch ihre Sprache wiedergefunden", schildert Klaus Hempel. Psychisch krank sei sie aber auf jeden Fall. Daher bleibt Anja O. vorerst in Lüneburg - und wird auf Anraten der Ärzte in der Psychiatrischen Klinik behandelt.