Der SOS-Hof Bockum expandiert. “Das ist ein Beitrag zur Integration von behinderten Menschen in die Arbeitswelt“, betonte Manfred Persey, Leiter der Einrichtung Hof Bockum, zur Eröffnung der neuen Tischlerei bei Rehlingen.

Rehlingen. - Weil es für die Tischlerei in der alten Mühle auf dem Hofgelände zu eng geworden ist, bezieht der Handwerksbetrieb jetzt eine 700 Quadratmeter große Halle im Gewerbebetrieb "Träckenfeld".

100 000 Euro kostete es, die ehemalige Bäckereihalle in der Oldendorfer Straße umzubauen. Der größte Teil der Kosten wird allerdings durch eine Spende aufgefangen. Mit 90 000 Dollar unterstützte das US-Transportunternehmen FedEx die neue Werkstatt.

Es war ein Fest, wie es die Bewohner des Rehlinger SOS-Hofes lieben. Mit der ihnen eignen Herzlichkeit begrüßten sie die angereisten Gäste zur offiziellen Eröffnung. Grüße überbrachten der Erste Kreisrat des Landkreises Jürgen Krumböhmer, Bürgermeister Jürgen Koch, Samtgemeindebürgermeister Helmut Völker, Obermeister der Lüneburger Tischlerinnung Wilfried Faltung und Harald Lock von

FedEx Hamburg.

Schön anzusehen ist die verwinkelte Mühle auf dem Hofgelände Bockum. Gleichwohl fordert sie von älteren Mitarbeitern zeit- und kräftezehrende Transporte von Holz und Bauteilen treppauf- und treppab. Hingegen bietet die umgebaute ehemalige Bäckereihalle wesentlich besserer Arbeitsbedingungen auf einer Ebene. Die An- und Auslieferungen von Holz und Produkten sind durch eine Rampe mit überdachtem Bereich problemlos. Darüber hinaus bietet der Zugewinn an Platz auch die Möglichkeit, acht weitere Arbeitsplätze einzurichten. Insgesamt 15 Menschen mit Behinderungen werden in der Tischlerei arbeiten können "Das ist ein wesentlicher Grund für die Erweiterung, denn die Nachfrage nach Arbeitsplätzen für behinderte Menschen ist konstant groß", sagt Persey.

Der Hof bietet insgesamt 75 Arbeitsplätze für geistig- oder lernbehinderte Menschen im Alter von 18 bis 55 Jahren. Nicht alle wohnen auf dem Hofgelände. Einige Bewohner sind psychisch so stabil und selbstständig, dass sie, wie Angela Grüssing und Andreas Kraak, in einer Wohngemeinschaften in Amelinghausen leben können. Täglich radeln beide zur Arbeit nach Rehlingen; Angelas Arbeitsplatz ist in der Käserei, Andres in die Gärtnerei.

Stammkundin Regina Nadrowski sagt: "Seitdem es den Hof gibt, kaufe ich zweimal wöchentlich im Hofladen ein."