Es ist fünf vor zwölf am Sonnabend. Zu dieser symbolträchtigen Zeit haben die Bürgerinitiativen (BI) Lüne-Moorfeld und die Aktion Lebensberg e.V. eingeladen.

Lüneburg. - Enthüllt wurde das erste Schild für ein "Menschenschutzgebiet".

"Wir wollen nicht, dass ein fragwürdiges Verkehrsprojekt ein dicht besiedeltes, liebens- und lebenswertes Wohngebiet durchschneidet", sagte Doris Paland, Sprecherin der zuständigen Arbeitsgruppe. Die Aktivisten wehren sich seit Jahren gegen den geplanten Bau der Autobahn 39 (A 39) durch ihr Wohngebiet. Während die Trassenplanung des Bundesverkehrsministeriums wie berichtet zunehmend voranschreitet, entwickeln auch die A 39-Gegener neue Ideen.

Jetzt sollen besondere Regeln für den Schutz der Menschen im betroffenen Gebiet sorgen. Jens-Peter Fiedler von der BI Lüne-Moorfeld sagt: "Wir haben den Antrag Anfang der Woche beim niedersächsischen Umweltministerium eingereicht." Rund 7,3 Quadratkilometer misst das selbst ernannte "Menschenschutzgebiet" Ebensberg-Lüne-Moorfeld-Adendorf (ELMA). "Wir wollen, dass die Menschen den selben Schutz bekommen wie Flora und Fauna und unser Lebensraum nicht durch Lärm, Abgase und Feinstaub gefährdet wird", begründet Doris Paland den Antrag.

Weil die Behördenmühlen langsam mahlten, so Paland, gehen die Aktivisten schon jetzt einen Schritt weiter und kennzeichnen die Schutzzone mit Schildern. Aufgestellt werden die allerdings nur auf Privatgrundstücken. Denn die Stadt hat der BI öffentliche Standorte untersagt. Paland: "Aber das ist kein Problem, es findet sich immer jemand, der ein Schild auf seinem Grundstück anbringen." Eine Übersicht des Gebietes gibt es im Internet.

www.menschenschutzgebiet.de