Die erste Klausur liegt nicht mehr in weiter Ferne. Pflichtbewusst versuche ich mich schon seit Tagen im Internet für die Prüfung anzumelden. Leider vergebens!

Laut der Homepage unseres Prüfungsamts existiert mein Seminar gar nicht. Dafür taucht eine meiner Vorlesungen gleich zweimal mit unterschiedlichem Prüfungsdatum auf.

Auch mein Notenspiegel gibt Anlass zur Verwunderung. Rund 20 Credit Points fehlen laut Internetseite, das entspricht drei Seminaren, an denen ich angeblich in den letzten Semestern nicht teilgenommen habe. Grund genug, dem Amt einen persönlichen Besuch abzustatten, um alle technischen Hindernisse und Verwirrungen zu beseitigen. Doch das ist leichter gesagt als getan, denn das Prüfungsamt ist nur Dienstag und Donnerstag zwischen 10 und 12 Uhr geöffnet. Nicht viel bei über 7000 Studierenden. Hinzu kommt, dass sich die Öffnungszeiten mit Veranstaltungen überschneiden.

Was tun? Vorlesung schwänzen, um sich in eine übervolle Warteschlange einzureihen? Meine Mail mit der Bitte um einen Termin wird ignoriert. Als ich am Telefon um Informationen bitte, wird mir erklärt, die Uni nehme die deutschen Datenschutzbestimmungen sehr ernst und könne mir darum keine Auskunft per Telefon geben. Also entscheide ich mich für einen schnellen Sprint kurz vor Ende meiner Vorlesung von Gebäude 16 hinüber zu Gebäude vier, in dem das Prüfungsamt seinen Sitz hat. Doch pünktlich um 11.55 Uhr stehe ich vor verschlossenen Türen.

Tja, es ist nicht immer leicht, die bürokratischen Hürden der Uni zu überwinden. Aber ich gebe nicht auf und komme wieder! Nächsten Dienstag versuche ich mein Glück erneut!

Annika Jana Höppner studiert Angewandte Kulturwissenschaften in Lüneburg.