Die Altersstruktur der Studenten grafisch aufbereitet ergibt den Traum von Riester und Co.: eine klassische Pyramide, viele Junge und nur wenige Alte.

Die Anteile der Altersgruppen bilden aber auch schon den einzigen Unterschied zwischen Uni-Mikrokosmos und Gesamtgesellschaft. Von dieser Differenz abgesehen, stellen sich die Generationenbeziehungen ganz ähnlich dar. Und hier meint Generation meist nicht mehr als den Sprung vom Studienanfänger zu einem baldigen Absolventen.

Die höheren Semester besitzen einen nicht böswilligen, aber doch von einem gewissen Überlegenheitsgefühl getragenen Habitus. Da wird belächelt und geschmunzelt. "Ja, ja, erzähl du kleiner Wicht mir was", hallt es in den Köpfen. Die Jüngeren legen aber ein ebenso typisches Verhalten an den Tag. Genervt werden die Augen gerollt, wenn die "Alten" kritisch scheinbar jede Idee klein machen oder gar Geschichten "von früher" auspacken. Wenn sie Anekdoten von fabelhaften Dozenten erzählen, die vor der eigenen Zeit schon die Uni verlassen haben.

Aber das ist der natürliche Lauf der Dinge, liebe Studienanfänger. Neue Erstsemester kommen schon im Herbst an die Uni und ihr rückt - wie alle anderen - in der Pyramide nach oben. Dann werdet ihr lächeln und schmunzeln und mit den anderen eures Semesters vielsagende Blicke austauschen. Ihr werdet Besserwissen und es zeigen.

Glaubt mir, so wird es kommen. Ich weiß das, ich hab es auch mitgemacht. Damals im Seminar von Dr. . . .

Dagmar Willems studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.

Täglich in der Lüneburger Rundschau: Die Kolumne "Campus inside"