147 ortsansässige Wirtschaftsbetriebe investieren in eine Marketingumlage. Der Topf umfasst 32 000 Euro.

Amelinghausen

Schon ein einziger Klick auf www.amelinghausen.de öffnet eine Welt, die viele andere Kommunen für sich noch nicht entdeckt haben. Vergleichbar mit dem Deckel eines Buches, erschließt sich hinter der Startseite der bunte Kosmos der Samtgemeinde. Optisch einheitlich und ansprechend schmökert der User in übergeordneten Kapiteln und findet dort vielfältige Infos aus den Bereichen Freizeit, Tourismus, Wirtschaft und Bauen.

Es ist leicht, sich auf den Seiten zu bewegen, ohne dabei die Orientierung zu verlieren. "1990 war Amelinghausen die erste Gemeinde im Landkreis mit einer Homepage", berichtet der 29-jährige David Abendroth. Er ist zuständig für die Rats- und Ausschussangelegenheiten, die Öffentlichkeitsarbeit und betreut den Internetauftritt der Samtgemeinde. "Vor zwei Jahren ist unsere neue Homepage erschienen. Wir flicken nicht, sondern haben einen kompletten Neustart vorgenommen. Das war Anlass für mich dort einzusteigen." Während die Kommunen des Landkreises, bis auf die Gemeinde Adendorf, im einheitlichen Portal der Lüneburger Marktplatz GmbH vertreten sind, pflegen die Amelinghauser einen auffällig anders gestalteten Auftritt, "weil wir unsere eigenen Stärken am Markt platzieren wollen."

Informationen von Langzeitinteresse hält die Samtgemeinde als Kataloge und Broschüren vor. Darunter befinden sich Handbücher für Investoren jeder Branche, Freizeitangebote, Veranstaltungskalender, Broschüren über das Waldbad, das Heideblütenfest, Wohnmobile und Camping. "Es soll alles aus einem Guss sein." Damit spielt Abendroth auf die Corporate Identity, den abgestimmten Einsatz des Erscheinungsbildes der Samtgemeinde nach innen und außen, an.

Parallel dazu führt die Kommune den 2003 gebildeten Eigenbetrieb "Tourismus, Marketing und Wirtschaftsförderung". Die Stelle des Geschäftsführers hat im Nebenamt Samtgemeindedirektor Helmut Völker übernommen. In dem Erfolgsprojekt haben sich auf freiwilliger Basis 147 ortsansässige Wirtschaftsbetriebe zusammengefunden und investieren in eine Marketingumlage. Zurzeit beläuft sie sich auf über 23 000 Euro. Die Samtgemeinde erhöht den Betrag schließlich um ein Drittel, so dass augenblicklich 32 000 Euro im Topf sind. Sie dienen einzig der Marketingförderung und werden investiert in den Internetauftritt, das Branchenverzeichnis oder die Erstellung von Handwerks- und Gastronomieführern. In der im Januar erschienenen Hochglanz-Handwerkerbroschüre stellen sich 40 Betriebe vor. Der rechtzeitig zu Beginn der Feriensaison vorliegende Gastroführer erscheint in einer Auflage von 8000 Exemplaren.

Mit ihren Produkten will die Samtgemeinde Gäste und Bürger begeistern sowie regionale Unternehmen stärken. "Nicht ohne Grund greifen 80 Prozent unserer Bürger laut Umfrage bei anfallenden Reparatur- und Sanierungsarbeiten auf handwerkliche Dienstleister aus der Samtgemeinde zurück", zieht Verwaltungschef Völker Bilanz.

David Abendroth beschäftigt sich bereits mit der Umsetzung einer neuen Idee: die einheitliche Beschilderung von der Ortstafel bis zum Radfahrweg. "Ich möchte die Ortsbegrüßungstafeln noch in diesem Jahr als Pilotprojekt verwirklichen. Ein Grafiker befasst sich bereits mit der optischen Umsetzung." Das Konzept ist auf drei Jahre angelegt - und auch das wird, wie so vieles in der Samtgemeinde, aus einem Guss sein.