Der Niederländer Johan Hoeksema hat sich einen Traum erfüllt. Der prächtige Park soll schon bald allen zugänglich sein.

Barendorf

"Das hier ist ein wirklich magischer Ort", sagt Johan Hoeksema und schaut hinauf in das Blätterdach der alten Süntelbuche, durch das nur vereinzelt ein Sonnenstrahl den Weg zum Boden findet. Wie ein riesiges dunkelgrünes Zelt erstreckt es sich auf fast hundert Meter im Durchmesser. Der Baum mit seinen verdrehten, miteinander verwachsenen Ästen und dem auffällig kurzen, gedrehten Stamm ist eine Seltenheit.

Laut Hoeksema gibt es lediglich noch 14 weitere Bäume dieser Art in Deutschland. Aus diesem Grund und weil es noch viel mehr Besonderheiten auf dem parkähnlichen Grundstück des Niederländers gibt, sollen auch andere an diesen "Schätzen der Natur" teil haben. Hoeksema will seinen Park für die Öffentlichkeit zugänglich machen.

Vor rund zwei Jahren haben der 51-Jährige und seine deutsche Frau Hilke Müller sich in das Anwesen in Barendorf verliebt. "Wir waren sehr lange auf der Suche nach einem Heim für uns und hatten die Hoffnung schon aufgegeben", erinnert er sich. Ein letztes Mal wollten sie es noch versuchen und nahmen das Angebot eines Maklers an, sich eine Villa in Barendorf anzusehen: "Und dann standen wir hier, und wussten, das ist es."

Die Villa aus dem Jahr 1921 gehörte einst zum großen Bockelmann-Anwesen, gleich an der Hauptstraße. Jahrelang stand das ehemalige Gästehaus leer. Der rund 35 000 Quadratmeter große Park gehört dazu und war "total verwildert". Das Paar kauft das Anwesen und lässt es seitdem teilweise sehr aufwendig wieder herrichten.

"Viel Arbeit steckt hier schon drin", sagt der Ökonom mit Doktortitel und lässt seinen Blick über die Rasenfläche schweifen. Natürlich solle es bleiben und die "Schätze" erhalten werden. So wie die wohl mehr als 200 Jahre alte Eiche, deren Stamm mehr als drei Meter dick ist. Oder der Linden-Wandelgang am Rand eines Teichs, an dessen Ufer auch ein kleines Häuschen mit griechisch anmutenden weißen Säulen steht. Und natürlich die erhabene Süntelbuche im Zentrum.

"In zehn Jahren möchte ich den schönsten Garten Norddeutschlands haben", sagt Hoeksema und es klingt wie ein Versprechen. Seinen Park möchte der Eigentümer mit dem sympathischen Akzent jedoch nicht für sich allein. "Alle können kommen und das hier sehen. Hier gibt es viel Platz", so der Besitzer. Erst zu Pfingsten ließen sich unter dem Dach der Süntelbuche sieben Kinder taufen. Eine Tradition, die Hoeksema auf jeden Fall weiter unterstützen will.