Ein gesundes Wohnklima in den eigenen Wänden wünschen sich viele Menschen.

Lüneburg - Das Thema hat viele Facetten: "Energiesparendes Bauen sollte selbstverständlich sein", sagt Winfried Schneider, Mitarbeiter des Instituts für Baubiologie und Ökologie (IBN) in Neubeuren. Das verlangt auch das Gesetz: Nach der letzten Änderung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG) müssen Neubauten seit Jahresbeginn entweder mit einer Holz- oder Holzpelletheizung, einer Solaranlage oder einer Wärmepumpe ausgestattet sein. Wenn die Heizung über ein fremd gesteuertes Nah- oder Fernwärmenetz betrieben wird, muss der Anbieter mit Kraft-Wärme-Koppelungen arbeiten.

Der Einbau energiesparender Heizungen allein reicht vielen Bauherren aber nicht. Sie wollen mehr tun: "Baustoffe, die giftfrei sind, tragen zu einem angenehmen Raumklima bei. Und wenn das Material umweltfreundlich hergestellt wird, kann es leichter entsorgt werden", sagt Winfried Schneider. "Vorrangig ist an Baustoffe aus nachwachsenden Baustoffen zu denken - Holz, Hanf, Schafwolle oder mineralische Produkte wie Lehm oder Naturstein kommen in Frage."

Wer empfindlich auf Elektrosmog reagiert, kann sich schützen: "Vor allem den Schlafbereich sollte man durch eine abgeschirmte Elektroinstallation oder den Einsatz von Feldfreischaltern absichern. Den Betrieb von dauersendenden, schnurlosen Telefonen und Computernetzwerken sollte man reduzieren", sagt Winfried Schneider.

Um ein gesundes Raumklima zu schaffen, müssen Wohnräume regelmäßig gelüftet werden: "Manche Alt- und Neubauten sind so dicht wie eine Plastiktüte. Um Schimmel zu vermeiden, ist es wichtig, für eine zuverlässig funktionierende Lüftung zu sorgen", sagt Schneider.

Allerdings sind gesunde Baustoffe oft teurer als weniger umweltbewusste Alternativen: "Kurzfristig betrachtet ist ökologisches Bauen bei den Baukosten je nach Standart zehn bis 15 Prozent teurer", sagt Winfried Schneider. "Langfristig sieht das aber anders aus. Insbesondere durch Energie- und Wassereinsparungen amortisieren sich die Investitionen in zehn Jahren. Hinzu kommt, dass Bauschäden durch die Verwendung feuchter, ausgleichender Materialien vermieden werden." Die Investition in umweltverträgliche Baustoffe zahlt sich also langfristig nicht nur für die eigene Gesundheit aus. Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet. (es)

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