Die Umweltsünden von gestern sind die Problemfälle von heute.

Zwar haben wir diese tickenden Zeitbomben nicht zu verantworten, doch bleibt uns die Last, sich darum zu kümmern. Die Landkreise als Umweltbehörden täten gut daran, Altlasten aufzuspüren und nach heutigen Umweltstandards zu behandeln, damit sie nicht, wie vielerorts geschehen, überplant und zu Wohngebieten werden. So könnten als Strategie der Gefahrenabwehr wilde Müllkippen aus vorangegangenen Jahrzehnten ebenso in einem Umweltkataster erfasst werden wie Industriebrachen. Obwohl das Areal der ehemaligen Rüstungs- und später Düngemittelfabrik im Melbecker Industriegebiet vor fast 20 Jahren einer oberflächlichen Prüfung unterzogen worden ist, liegt die Vermutung nahe, dass die Grundwasserverunreinigung von früheren Industrieabfällen herrührt. Der Fall belegt einmal mehr: Umweltschutz ist kein lästiges Übel, sondern notwendige Vorsorge. In jedem Fall kommt uns die Nachsorge teuer zu stehen.