Allzu billig wollte Imbiss-Inhaber Sabel I. (39) sein altes Fritierfett entsorgen. In der Harburger Seevepassage kippte er einen Plastikeimer mit der braunen Brühe einfach in den Gully.

Harburg - Ein Passant beobachtete den Vorgang und wurde misstrauisch. Er fuhr mit der Schuhsohle einmal über den Gullydeckel und wäre auf dem schmierigen Zeug fast ausgerutscht. Er ging zu Polizei, am nächsten Morgen rückte die Stadtentwässerung an und fand noch erhebliche Rückstände der ekligen Suppe. Gegen Sabel I. wurde wegen umweltgefährdender Abfallentsorgung vor dem Amtsgericht Harburg verhandelt.

Der Angeklagte machte von seinem Recht der Aussageverweigerung Gebrauch, das Gericht war auf Zeugenaussagen angewiesen. Die waren allerdings eindeutig. Er habe genau gesehen, wie das Fett in den Gully gluckerte, anschließend sei der Angeklagte in seinen Laden gegangen, sagte Wolfgang B. Damit war auch die Vermutung des Verteidigers widerlegt, dass vielleicht ein anderer Imbiss-Betreiber sein "Altöl" in den Gully gekippt haben könnte.

Der Staatsanwalt hatte Sabel I. zunächst wegen vorsätzlicher Umweltgefährdung angeklagt, während der Verhandlung rückte er aber von diesem Vorwurf ab. Am Ende konnte der Imbiss-Betreiber den Gerichtssaal sogar als unbestrafter Mann verlassen. Das Verfahren wurde gegen die Zahlung einer Geldbuße von 900 Euro eingestellt. (gru)