Im Roten Feld wird nur eine Übergangslösung finanziert. Die Eltern pochen auf feste Zusagen der Stadtverwaltung.

Lüneburg

Die Pläne sind geplatzt: In diesem Sommer sollten die Bauarbeiten an der Grundschule Im Roten Felde für den ab August geplanten Ganztagsschulbetrieb beginnen, jetzt wird es voraussichtlich nur ein mobiles Klassenzimmer geben - also einen Container. Für mehr hat die Stadt kein Geld. Der Schulvorstand fordert daher eine schriftliche Zusage für den Baubeginn im Jahr 2011.

Mitte Februar hatte Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) gegenüber der Rundschau noch angekündigt, mit einzelnen Maßnahmen aus dem Konjunkturprogramm auch ohne die Zusage des Landes beginnen zu wollen, dazu gehörten eine Mensa und neue Gruppenräume für die Grundschule Im Roten Felde für insgesamt 1,2 Millionen Euro. Doch Hannover genehmigte Lüneburgs Haushalt wie berichtet nur unter strengen Auflagen, zudem nagt die Finanzkrise an der Kasse: Die Stadt zieht ihre Zusage zurück.

Dienstagabend tagte der Schulvorstand, diskutierte über die Krise und beschloss laut Schulleiterin Renate Thielbörger: Das Gremium stimmt einer Übergangszeit von 2,5 Jahren zu, wenn die Stadt folgende Zielvereinbarung einhält: Die bereits seit September 2008 vorliegenden Planungen werden ab 2011 realisiert, und die Stadt übernimmt mögliche Mehrkosten für die beauftragte Catering-Firma.

Geplant ist laut Thielbörger ein sechs mal acht Meter großes mobiles Klassenzimmer. "Damit können wir unser volles pädagogisches Konzept nicht umsetzen", sagt die Rektorin. "Wir sind auf die Kompromisse aber eingegangen, weil viele Eltern massive Probleme bekommen, wenn wir nicht wie geplant mit dem Ganztagsschulbetrieb starten." 74 Anmeldungen dafür liegen vor.

Die Elternratsvorsitzende Ute Hinze sagte gestern auf Nachfrage der Rundschau: "Wir sind wahnsinnig enttäuscht. Wir sind den größten Kompromiss eingegangen, den eine Schule eingehen kann." Man werde eine neue Elternbefragung starten und "weiterhin Druck machen". Für Hinze steht fest: "Die schriftliche Zielvereinbarung muss vorliegen, sonst fangen wir mit dem Ganztagsschulbetrieb nicht an." Der Container dürfe auf keinen Fall zur Dauerlösung werden.

Laut Erstem Stadtrat Peter Koch haben sich beide Seiten darauf geeinigt, dass die Zielvereinbarung schnell dem Schulausschuss zur Billigung vorgelegt wird. Laut Koch soll neben dem Container das benachbarte Gebäude des Sportvereins MTV Treubund für Arbeitsgruppen am Nachmittag genutzt werden. Er betont: "Der Anbau für die Schule ist nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben und soll in jedem Fall realisiert werden." Ziel sei, ihn im Schuljahr 2011/2012 nutzen zu können. Er sei "sicher, dass wir wie geplant schon zum neuen Schuljahr 2009/2010 hin im Roten Feld eine Ganztagsschule haben".