2012 kann in Lüneburg ein neues Museum stehen. Aber einen Namen hat das Haus noch nicht, das Konzept ist noch nicht fertig, die Trägerschaft noch ungeklärt.

Lüneburg - Der aktuelle Stand der Dinge war Thema beim Kulturausschuss der Stadt am Mittwochnachmittag am Ort des zukünftigen Neubaus: dem Museum für das Fürstentum Lüneburg.

"Neuordnung der Museumslandschaft Lüneburg" heißt die Machbarkeitsstudie, die die Stadt bei der Museumsberaterin Dr. Beate Bollmann aus Oldenburg in Auftrag gegeben hat. Die Untersuchung ist nötig, um beim Wissenschaftsministerium und bei der Europäischen Union (EU) Anträge für Zuschüsse zu stellen.

Die Museumslandschaft besteht dabei zurzeit vor allem aus zwei Häusern: dem Natur- und dem Fürstentum-Museum. Sie sollen in Zukunft zu einem, dem neuen Museum werden. Das Salzmuseum, dritte städtisch finanzierte Einrichtung, hat sein neues Konzept selbst erstellt.

Und das ist der Zeitplan: Spätestens im Oktober muss die Studie im Wissenschaftsministerium vorliegen, der Antrag auf EU-Zuschüsse muss bis Januar 2010 gestellt werden. Läuft alles gut, kann es ab Mitte 2010 in die Umsetzung gehen, die Bauarbeiten dauern dann rund anderthalb bis zwei Jahre.

Doch bis dahin ist noch einiges zu erledigen: Bis Ende Juni haben die Museumsvereine Zeit, Änderungswünsche am Konzept kund zu tun. Da steht jetzt vor allem das Fürstentum-Museum in der Pflicht: Der Vereinsvorsitzende Dr. Klaus-Albrecht Sellmann ist wegen Kritik am Konzept zurückgetreten, ein Nachfolger steht noch nicht fest. Am Montag tagt der Vorstand.

Parallel zum Inhaltlichen arbeitet die Stadtverwaltung am Organisatorischen: Eine übergreifende Struktur muss gefunden werden, eine neue Form der Trägerschaft. Die ist im Zeitplan von Dr. Bollmann für Anfang September avisiert. "Es ist wichtig, dass die Museen zu einer festen, dauerhaften Struktur finden, und dass die einzelnen Vereine die darin liegende Chance erkennen", sagte Bollmann. Und die organisatorischen Voraussetzungen sind laut der Museumsmanagerin bislang "in keiner Weise gegeben". Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) betonte auf Nachfrage aus dem Ausschuss jedoch, man sei diesbezüglich "nicht im Zeitverzug". (carol)