Zum Thema freilaufende Hunde will der Verein weiterhin aufklären und setzt auf Einsicht bei den Besitzern.

Lüneburg

Im kommenden Jahr sollen wieder Ziegen über den Kalkberg ziehen. Das ist das Ziel des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der von der sogenannten Gipse am Schnellenberger Weg aus das Naturschutzgebiet betreut. Nachdem der Verein den Vertrag mit dem bisherigen Ziegenhalter gekündigt hat, will er jetzt eine eigene Herde aufbauen. Bis dahin wird der Berg per Hand entkusselt, also von Gestrüpp befreit..

"Voriges Jahr haben wir unser Beweidungskonzept überarbeitet und verbessert", berichtet BUND-Vorsitzender Helmut Dammann. Doch mit dem Besitzer der Ziegen habe man sich darüber nicht einigen können. Dessen Tiere leben wie berichtet im "Zicken-Garten" bei den Grabeland-Flächen Am Sülzwall. Der BUND will jetzt aber eine eigene kleine Herde anschaffen und ihnen einen Stall nahe der Gipse bauen.

"Wir müssen eine tiergerechte Haltung organisieren, und vermutlich im kommenden Frühjahr können wir mit vier bis fünf Tieren starten", schätzt Dammann, "bis dahin beweiden wir per Hand." Für den Herbst plant der Verein daher Entkusselungs-Aktionen mit Mitgliedern und Schülern. "Die Wiesen wollen wir ausmagern, damit mehr Artenvielfalt entsteht. Das funktioniert bereits. Zum Beispiel hat sich das Nickende Leimkraut hier schon vermehrt. Es steht auf der Roten Liste aussterbender Arten."

Wie berichtet, hatten sich Vertreter von BUND und Behörden am Mittwoch zu einer ihrer regelmäßigen Begehungen am Berg getroffen. Dabei kam auch das Thema Trinker und frei laufende Hunde auf den Tisch. Dazu Helmut Dammann: "Der Kalkberg ist schwierig, weil er ein innerstädtisches Naturschutzgebiet ist. Diese Gemengelage macht es problematisch, als Problemzone sehen wir das Gebiet aber keinesfalls. Wir können hier nicht alles mit Gesetzen regeln, stattdessen versuchen wir, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen."

Auch Mathias Holsten vom Landkreis als Untere Naturschutzbehörde weist auf die "unterschiedlichsten Gruppen" hin, die den Kalkberg nutzen. Auch er spreche regelmäßig mit den Hundebesitzern und hoffe auf Einsicht.

Nur ist die bei längst nicht allen gegeben, immer wieder laufen Vierbeiner dort frei herum. Sibylle Wickbold vom BUND setzt daher auf auch auf die nachwachsenden Nutzer: "Wir bieten Führungen für Schulklassen und Erwachsene an, wollen auf diesem Wege sensibilisieren und bewusst machen."

Das wilde Gehen durchs Gelände sei weniger geworden, sagen die BUND-Vertreter, auch die Müll-Problematik sehen die Umweltschützer als Situation, mit der es sich leben lasse.

Wer mehr über das Naturschutzgebiet Kalkberg erfahren möchte, kann beim BUND in der Gipse anrufen unter 04131/68 39 36.