Unter dem Motto “Keine Neonazis in unserer Stadt“ veranstaltet das Lüneburger Bündnis für Demokratie/Netzwerk gegen Rechtsextremismus morgen, 23. Mai, um 11 Uhr eine Kundgebung am Alten Kran am Stint.

Lüneburg - Ursprünglich hatte die Initiative aus mehr als 60 Gruppen eine Demonstration angemeldet. Doch den Start des Demo-Umzugs am Lüneburger Bahnhof hatte die Stadt per Verfügung untersagt. Denn am selben Tag wollen auch Rechtsextremisten durch Lüneburg marschieren. Die Stadt befürchtete ein Aufeinandertreffen der beiden Gruppen, nachdem ein Verbot der Nazi-Demo vor dem Verwaltungsgericht gescheitert war.

Die umfassenden Änderungen ihrer eigenen Demonstrations-Route wollte Anmelder Olaf Meier nicht in Kauf nehmen: "Wir haben kein Interesse an einer Demo, die nicht mehr unseren Vorstellungen entspricht. Daher wird es bei der Kundgebung am Alten Kran bleiben."

Bis etwa 13 Uhr werden Vertreter des Netzwerkes zu den Teilnehmern sprechen. Direkt im Anschluss versammeln sich Mitglieder des rechtsextremistischen Spektrums zu einem Demonstrationszug.

Nach einer Mitteilung der Stadtverwaltung treffen sich die etwa 150 Teilnehmer der rechtsextremistischen Szene an der ehemaligen Schlieffenkaserne an der Bleckeder Landstraße. Die Demonstration soll zwischen Bleckeder Landstraße und Bachstraße verlaufen. Doch ob es tatsächlich dabei bleibt, ist noch nicht abschließend geklärt: Auf einer Internetseite der Neonazis heißt es derzeit: "Da es noch einige ungeklärte Punkte mit der Stadt Lüneburg gibt, werden wir am Freitag Klage vor dem Oberverwaltungsgericht einreichen."

Bleibt es beim gegenwärtigen Stand, ist von etwa 10 bis 16 Uhr mit folgenden Straßensperrungen zu rechnen. Betroffen sind die Bleckeder Landstraße, der Meisterweg, der Alte Kran sowie die Stintbrücke. Der Bahnhof soll über die Dahlenburger Landstraße erreichbar bleiben. Die Stadt hat für die Bürger eine Service-Rufnummer geschaltet: 04131/30 92 93. Fragen zu Einschränkungen im Busverkehr beantwortet die KVG unter der Telefonnummer 04131/88 07 11. (ben)