Für den Ausbau der Datenautobahn werden zwei Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket fließen.

Lüneburg

Die Datenautobahn ins Internet ist im Landkreis Lüneburg oft nicht mehr als eine Kriechspur. Das Zeitalter der schnellen Zugänge ist vielerorts noch nicht angebrochen. Mit Hilfe des Konjunkturpaketes II soll nun das Tempo beschleunigt werden und weiße Flecken ohne DSL-Anschlüsse auf der Landkarte weniger werden.

Zwei Millionen Euro werden in den Kreis fließen, verteilt vom Land Niedersachsen. Mit dem Geld sollen noch in diesem Jahr einige Internetzugänge mit mindestens zwei Mega Bit pro Sekunde möglich werden. Lüneburgs Erster Kreisrat Jürgen Krumböhmer macht aber deutlich: ,,Welche Orte profitieren, steht noch nicht fest." Hingegen sei klar, so Krumböhmer, dass die zwei Millionen Euro bei weitem nicht für alle weiße Flecken ausreichen werden.

Der Kreis empfiehlt, der Ausschuss für Wirtschaft und Raumordnung schnürt bei seiner Sitzung morgen, 13. Mai, das Paket für jene Orte, in denen es keine schnellen Internetzugänge gibt. Die Information geht an das Land, die Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft sowie der niedersächsische Städte- und Gemeindebund treffen die Auswahl, wohin die zwei Millionen Euro gehen. ,,Noch sind die Kriterien für die Auswahl unklar. Auch sind wir nicht begeistert, dass keine technische Planung hinter der Vergabe steht", kritisiert Krumböhmer.

Er lässt keine Zweifel daran aufkommen, wie wichtig schnelle Internetzugänge auch in der Fläche für Unternehmen sind. ,,Jeder, der mit komplexen Grafiken arbeitet - wie etwa Ingenieure - braucht leistungsfähige Systeme. Aber viele Gewerbegebiete, zum Teil sogar in der Stadt Lüneburg, haben diese Zugänge nicht." Dabei seien die Voraussetzungen oft sehr wohl gegeben. ,,Es liegen mehr Glasfaserkabel im Boden, als man glaubt. Auch ist es erstaunlich, wie viele Hauptverteiler es gibt. Das Problem ist der Anschluss an die Hausleitungen", erläutert der Erste Kreisrat.

Und dafür ist in den meisten Fällen die Telekom zuständig. Doch die setzt auf Wirtschaftlichkeit, dockt Haushalte oder Betriebe nur ans schnelle Netz an, wenn es sich rechnet, es genügend Nutzer gibt. Die Konjunkturmittel sollen nun einen neuen Anreiz bieten.

Krumböhmer empfiehlt, dass in den Gemeinden, in denen es noch hapert, der Schulterschluss geübt werde, um technische und finanzielle Lösungen zu finden. ,,Wenn möglichst viele Bürger verbindlich ihr Interesse an DSL-Anschlüssen erklären, steigt die Chance." Zudem stünden landesweit 23 Millionen Euro in dem EU-Fördertopf Ziel 1 für den Anschluss an schnelle Leitungen zur Verfügung, sagt er.