Verstärkt nehme ich war, dass sich immer mehr Menschen an Universitäten einschreiben können ohne eine allgemeine Hochschulreife abgelegt zu haben.

Hier in Lüneburg munkelt man, dass zum letztjährigen Erstsemesterbeginn eine hohe zweistellige Prozentzahl kein Abitur bei der Einschreibung vorweisen konnte. Wie soll man das nun finden als jemand, der selbst ein Abitur hat?

Einerseits ist es sicher gut, dass Menschen jede Möglichkeit der Bildung bekommen.

Andererseits gibt es die ziemlich einhellige Ansicht - vor allem natürlich unter den Abiturienten -, dass ein Abitur vorweisen sollte, der ein Studium an einer Universität beginnen möchte. Es kann nämlich nicht sein, dass der Wert eines Abiturs gleichgestellt wird mit irgendeinem Ausbildungsabschluss.

Immer höre ich von meinen Freunden, die eine Ausbildung statt eines Studiums machen, dass eben jene Ausbildung intellektuell gesehen, ein Witz sei. Ich habe selten etwas anderes gehört. Die Wochen in der Berufsschule seien wie Ferien.

Und das kann so nicht weitergehen. Der Wert des Abiturs wird vollkommen degradiert, wenn immer mehr Nicht-Abiturienten ein Hochschulstudium mit geradezu lächerlichen Aufnahmeprüfungen beginnen können. Das ist eine Praxis, die offenbar nur den Zweck verfolgt, mehr Studiengebühren zu kassieren. Mit wirklicher Qualität hat es wenig zu tun.

Vor allem Abiturienten ziehen dabei den Kürzeren, hätten sie doch ebenso gut mit Realschulabschluss abgehen können, um danach erst mal eine Ausbildung zu beginnen.

Jeder soll ein Studium aufnehmen können unabhängig von seinem Geldbeutel. Aber bitte mit Abitur!

Sebastian Szrubarski studiert Wirtschaftswissenschaften an der Uni Lüneburg.