Das Kulturzentrum der Samtgemeinde ist letztes Gebäude eines einstigen Zisterzienserklosters. Die Bausubstanz soll verbessert werden.

Die Samtgemeinde Scharnebeck plant, ihr kulturelles Zentrum mit Mitteln des Konjunkturpaketes II aufzupolieren. Die Domäne in Scharnebeck, das älteste Gebäude im Ort, soll für 135 000 Euro saniert werden. Vorausgesetzt, dass der Rat bei seiner Sitzung am Mittwoch, den 29. April, um 19.30 Uhr im Gasthaus Rose zustimmt. Bauamtsleiterin Margrit Schmelter sagt, die bauliche Substanz der Domäne müsse dringend verbessert werden. ,,Wir versprechen uns davon langfristig Einsparungen beim Energieverbrauch." Das historische Gebäude sei nicht baufällig, betont sie. ,,Aber die Bausubstanz ist nicht mehr auf dem Stand der Technik."

So ist vorgesehen, die Holzfenster neu zu streichen und die an der Südostecke auszutauschen. Weitere Maßnahmen sind: Abdichtung des Fachwerkes und die Innendämmung der Außenwand, Austausch der Abluftanlagen im Erdgeschoss, Erweiterung der Lüftungsanlage im Obergeschoss und die Erneuerung der Außenfenster mit Isolierverglasung. Knapp 14 200 Euro verbleiben für die Finanzierung der Altbausanierung als Eigenanteil bei der Samtgemeinde.

,,Seit dem Ende des Dornröschenschlafes der Domäne Anfang der 1990er-Jahre, als das Gebäude wieder hergerichtet wurde, ist nichts mehr an ihm gemacht worden", berichtet Schmelter. Besonders wichtig sei es, Kältebrücken im Haus zu beseitigen. ,,Wir schauen uns auch das Fachwerk an. Denn dieses arbeitet, sodass sich Zwischenräume bilden. Die Domäne ist wie jedes alte Gebäude luftdurchlässig", sagt Schmelter. Die Samtgemeinde Scharnebeck strebe an, noch in diesem Jahr mit den Arbeiten an dem Fachwerkgebäude zu beginnen.

Die Energieeinsparung sei aber nicht der einzige Beweggrund, die Domäne aufzumöbeln. ,,Sie ist die Kulturstätte in der Samtgemeinde und ein beliebter Veranstaltungsort", so die Bauamtsleiterin. Der im Obergeschoss gelegene Fachwerksaal mit seiner stabilen Eichenkonstruktion zählt zu den schönsten historischen Räumen im Landkreis Lüneburg.

Überdies sei die Domäne eine Bildungseinrichtung, weil die Volkshochschule Lüneburg in dem Gebäude der Samtgemeinde Seminare anbiete, erklärt Schmelter. Und die Mittel aus dem Konjunkturpaket II fließen in Scharnebeck wie andernorts auch in Bildungseinrichtungen. Sanierungen an den Grundschulen in Artlenburg, Echem und Scharnebeck sollen zudem mit dem Geld aus Berlin saniert werden. Auch darüber muss der Rat am 29. April noch befinden.

Die Domäne Scharnebeck blickt auf eine lange Geschichte zurück und ist das letzte noch erhaltene Gebäude des Zisterzienserklosters, das im Jahre 1531 aufgelöst wurde. Die Überreste der alten Klosterkirche aus dem 14. Jahrhundert sind nur noch im Chorbereich zu erkennen.

1510 gebaut, diente die Domäne ursprünglich als Wirtschafts- und Speichergebäude und behielt auch nach der Auflösung des Klosters diese Funktion. Das Erdgeschoss wurde zuletzt als Wohngebäude genutzt. Noch 1990 lebte die letzte Bewohnerin in dem Haus. Nachdem die Samtgemeinde das Gebäude gekauft hatte, wurde es unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes gründlich restauriert und umgebaut. Die Arbeiten waren 1994 beendet. Die Domäne wird auch für Trauungen von der Samtgemeinde genutzt.