Lüneburg. Seit vergangener Woche ist die seit Jahren wohl bedeutendste Ausstellung zur historischen Hanse eröffnet und noch bis Oktober ist sie zu sehen. Mittelalterliche Zeugnisse von mehr als 40 Museen und Archiven aus sieben europäischen Ländern wurden vom Ostpreußischen Landesmuseum zusammengetragen und erklären, wie die historischen Hansekaufleute trotz wochen-, teils monatelanger Reisen, ohne Internet und Telefon, reisen, handeln und kommunizieren konnten. In speziellen Führungen können sich Besucher auf besondere Weise von der Qualität der Ausstellung überzeugen.

Zu sehen ist beispielsweise die älteste erhaltene, zirka 700 Jahre alte deutsche Elle als wichtigstes Längenmaß der Hanse (eine Elle war nahezu in jeder Stadt unterschiedlich lang). Gezeigt werden außerdem für den Lüneburger Rat angefertigte Prunkkissen aus dem Jahr 1576 sowie der Schwurblock, auf dem Lüneburger Neu-Bürger ihren Bürgereid schwören mussten. Wie ein Seefahrer ohne Kompass und GPS zu navigieren verstand, demonstrieren jeweils das älteste erhaltene Exemplar eines Seebuches ebenso wie ein prachtvolles so genanntes Itinerar, eine Beschreibung für Reisen über Land. Was diese und andere Exponate mit der Hanse verbindet, erschließt sich in der aktuellen Ausstellung besonders gut über die Führungen.

Gruppenführungen können jederzeit gebucht werden unter 04131/ 75 99 50 oder per E-Mail. Für Einzelpersonen bietet das Museum eine Führung am Dienstag, 19. Juni, um 12 Uhr an. Die Sonderführung zur Ausstellung "Vertraute Ferne" mit dem Osteuropahistoriker Eike Eckert im Rahmen der Reihe "Museum erleben" startet Sonntag um 17 Uhr und Dienstag um 14.30 Uhr. Daran schließt sich eine Gesprächsrunde an. Der Kostenbeitrag beläuft sich auf sechs Euro.

fuehrungen@ol-lg.de