Geräuschlos hat der Bundestag vor Kurzem die Verlängerung des Kosovo-Einsatzes beschlossen. Für ein weiteres Jahr sorgen bis zu 1850 Soldaten für Sicherheit in dem Balkanstaat - Familienväter, Männer und Frauen aus der Nachbarschaft, Freunde aus dem Sportverein. Viele kommen aus dem Hamburger Umland.

Schon seit Jahren ist von dem "vergessenen Einsatz" die Rede, der in der Öffentlichkeit kein Thema ist. Anerkennung aus der Politik ist nur leise zu vernehmen. Dass seit dem vergangenen Sommer 30 Kfor-Soldaten - darunter mehrere Deutsche - bei Krawallen verwundet wurden, dass Schüsse fielen und Handgranaten explodierten, war vielen Medien allenfalls ein Meldung wert. Offiziere sprechen von einer Enttäuschung.

Man muss Auslandseinsätze nicht befürworten. Die Deutschen müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Soldaten nicht freiwillig unterwegs sind, sondern im Auftrag einer klaren Mehrheit der Volksvertreter ihren Job erledigen. Dafür dürfen sie Solidarität und Respekt erwarten.