SPD-Ratsfraktion schlägt vor, Spenden von Stiftungen und Privatleuten einzuwerben

Lüneburg. In der Debatte um eine Neugestaltung der Gedenkstätte für die ehemalige Lüneburger Synagoge an der Kreuzung Reichenbachstraße/ Am Schifferwall sprechen sich die Mitglieder der SPD-Ratsfraktion dafür aus, Spenden von Stiftungen und Privatpersonen einzuwerben.

Noch mit dem alten Gruppenpartner CDU hatte die SPD im Februar 2010 einen Antrag gestellt, das Denkmal neu zu gestalten. Gemeinsam mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Lüneburg soll ein Konzept erarbeitet werden. Bisher erinnert lediglich ein Gedenkstein aus dem Jahr 1955 an die Synagoge, die dort von 1894 bis 1938 stand. "Die Gedenkstätte ist unscheinbar, sodass Einheimische und Touristen in der Regel achtlos vorübergehen", heißt es in dem Antrag aus 2010. "Der Stein ist in die Jahre gekommen. Das Umfeld ist mit Büschen und Blumen bepflanzt, entspricht aber in seinem Erscheinungsbild nicht mehr den Anforderungen an eine dem Anlass angemessene Erinnerungsstätte."

Ziel von Heiko Dörbaum (SPD) und Gerhard Scharf (CDU) war damals ein "zeitgemäßer und ansprechender Ort der Erinnerung", der auch an die einstmals rund 60 Familien zählende jüdische Gemeinde in Lüneburg erinnert.

Die SPD betonte nun im Nachgang einer Ausschusssitzung zu dem Thema, weiterhin zu den Plänen zu stehen. "An unseren Aussagen zur Notwendigkeit der Neugestaltung der Gedenkstätte für die ehemalige Synagoge hat sich nichts geändert", sagt Hiltrud Lotze, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende.

Dorbäum fordert, die notwendigen Mittel zu generieren: "Wenn eine solche Neugestaltung mit Kosten von rund 150 000 Euro verbunden ist, muss man auch entsprechende Finanzierungsansätze finden. Ich schlage im Vorgriff auf die in den Gremien noch notwendige Diskussion und Entscheidung vor, dass die Mittel beispielsweise zu je einem Drittel durch die Stadt, die Stiftungen und das Einwerben von privaten Spenden aufgebracht werden."